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Halbe Million in AussichtBethe-Stiftung unterstützt Kölner Zentrum für Suchthilfe

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Nach dem Konsum von Drogen sitzen Menschen oftmals bewusstseinsbeeinträchtigt und hilflos im öffentlichen Raum wie hier in der Lungengasse am Neumarkt.

Nach dem Konsum von Drogen sitzen Menschen oftmals bewusstseinsbeeinträchtigt und hilflos im öffentlichen Raum wie hier in der Lungengasse am Neumarkt. 

Der Hilfebedarf beim Problem mit Drogenkonsumierenden in Köln ist unübersehbar. Jetzt sagten zwei Stiftungen hohe Beträge zu.

Um die Errichtung des geplanten Suchthilfezentrums in Neumarktnähe zu unterstützen, hat die Bethe-Stiftung der Stadt eine finanzielle Förderung von einer halben Million Euro für die kommenden Jahre in Aussicht gestellt. Das bestätigte Erich Bethe, der zusammen mit seiner Frau Roswitha Bethe im Jahr 1996 die Stiftung begründet hat. Das Ehepaar fördert bundesweit in großem Umfang Projekte mit den Schwerpunkten Kinder, hilfebedürftige Menschen und Erinnerungskultur.

Zudem habe eine zweite Stiftung zugesagt, das Suchthilfeangebot in nennenswerter Höhe zu unterstützen. Zur Höhe und möglichen Wiederholungen der Förderungen gebe es jedoch noch keine verbindlichen Zusagen, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Das erste der drei geplanten Suchthilfezentren soll möglichst zeitnah umgesetzt werden. Sein Betrieb würde rund fünf Millionen Euro im Jahr kosten. Bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, soll die Prüfung möglicher Standorte für das Zentrum. Aus informierten Kreisen verlautete, dass es in erreichbarer Nähe von Neumark im Umkreis von etwa 900 Metern errichtet werden wird.

Wir glauben, dass das Projekt in der geplanten Form wirksam sein wird. Das hat sich in Zürich schon erwiesen.
Erich und Roswitha Bethe

Es soll neben Konsumräumen auch Aufenthalts-, Ruhe- und Sanitärräume für suchtkranke Menschen umfassen. Dazu sind nach dem „Zürcher Modell“ auch eine Essenausgabe und Beratungsmöglichkeiten geplant. Ziel ist, dass sich suchtkranke Menschen nach ihrem Konsum nicht in bewusstseinsgetrübtem Zustand im öffentlichen Raum aufhalten. Auch sollen Menschen, die von der Droge „Crack“ abhängig sind und oft über Tage keinen Schlaf finden, hier einige Stunden in sicherer Umgebung schlafen können. In Beratungsgesprächen sollen die suchtkranken Menschen vor allem Unterstützung beim Ausstieg aus ihrer Sucht bekommen. „Wir glauben, dass das Projekt in der geplanten Form wirksam sein wird. Das hat sich in Zürich schon erwiesen“, so Erich und Roswitha Bethe.

Durch das Suchthilfezentrum sollen auch der Neumarkt und die Anwohnenden sowie die Geschäftsleute der umliegenden Straßen deutlich entlastet werden. Mit Eröffnung des geplanten Zentrums wird die Polizei ihre Kontrollen von Konsum und Handel mit illegalen Drogen in der Innenstadt noch weiter ausbauen.