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500.000 Euro Investment am TagKölner Startup-Szene ist trotz Rückgang robust

Lesezeit 2 Minuten
Aus einer Pipette fließt ein Tropfen in Nahaufnahme auf eine Einlassung in einer Fläche.

Die meisten Gründungen gab es vergangenes Jahr im Medizinbereich, etwa digitale Lösungen für Testzentren oder Labore.

Das Kölner Startup-Ökosystem verzeichnete im letzten Jahr 13 Prozent weniger Gründungen. Bundesweit ist der Einbruch deutlich höher. 

Man hätte mit einem deutlichen Einbruch im vergangenen Jahr rechnen können. Doch das Kölner Startup-Ökosystem hat sich als einigermaßen robust erwiesen: Die Zahl der Jungunternehmen in der Stadt stieg im vergangenen Jahr auf gut 600. Insgesamt 92 Startups gingen an den Start, die vier beliebtesten Branchen sind weiterhin Medizin, E-Commerce, Software und Food. Im vergangenen Jahr (Stand Mai 2022) waren rund 550 Startups in Köln aktiv. 2021 waren es noch 106 Neugründungen, was einem Rückgang von 13 Prozent entspricht.

Der Trend für Köln liege aber über den bundesweiten Zahlen, betont Kölnbusiness-Geschäftsführer Manfred Janssen. Denn die liegen bei 18 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch die deutsche Startup-City Berlin musste Federn lassen, spielt mit über 500 Gründungen 2022 aber in einer eigenen Liga.

Hamburg wiederum schneidet schlechter ab als die Domstadt. Die Anzahl der Finanzierungsrunden stieg zwar. 2022 investierten Fonds, „Business-Angels“ und andere Geldgeber in mindestens 91 Runden, was einem Wachstum von mehr als zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Allerdings flossen elf Prozent weniger Investmentgelder als im Vorjahr, immerhin noch stolze 164 Millionen Euro.

Dieser Gründungsgeist stärkt den Wirtschaftsstandort Köln.
Manfred Janssen, Kölnbusiness

Auch hier konnte sich Köln gegen den Bundestrend behaupten, dort brach der Gesamtwert aller Investments um 43 Prozent ein. Fast die Hälfte des Geldes floss in sogenannte „frühphasige“ Startups mit Summen im Bereich von vier bis 15 Millionen Euro. Junge Startups bilden mit 90 Prozent die Mehrheit aller jungen Unternehmen in Köln. Sie beschäftigen weniger als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wollen aber weiter wachsen.

„In Köln werden fast 500.000 Euro am Tag in Startups investiert – die Investitionen bleiben auch in herausfordernden Zeiten stabil. Dieser Gründungsgeist stärkt den Wirtschaftsstandort Köln und schafft die Arbeitsplätze von morgen“, sagt Kölnbusiness-Geschäftsführer Manfred Janssen.

Die meisten neuen Kölner Startups gründeten im Medizin-Bereich, hier waren es zwölf Neugründungen. Entwickelt wurden beispielsweise digitale Lösungen für das Pflegesegment und Testzentren, psychologische Hilfsangebote oder innovative Diagnostik- und Medizinprodukte. Die zweithäufigsten Gründungen entfielen 2022 auf den Bereich E-Commerce, also Online- und Internethandel (zehn Neugründungen). Kölnbusiness unterstützte das Kölner Startup-Ökosystem mit 1,4 Millionen Euro, 840.000 Euro an Förderung für Gründerinnen und Gründer konnte man über das Gründerstipendium.NRW nach Köln einholen.

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