Neue StadtführungVirtuell in die Geschichte des Kölner Doms eintauchen

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So sah der Kölner Dom im 16. Jahrhundert aus.

So sah der Kölner Dom im 16. Jahrhundert aus. Visualisierung aus der VR-Tour 'Time Ride Go Kölner Dom'.

Auf einer neuen Stadtführung kann man die Geschichte des Kölner Doms per VR-Brille erkunden.

Am Dienstag vor 775 Jahren, am 15. August 1248, wurde der Grundstein des gotischen Doms zu Köln gelegt. Pünktlich zum Jubiläum bietet die Firma Time Ride neue Stadtrundgänge an, bei denen man mit Hilfe von Virtueller Realität (VR) die Geschichte der Kathedrale auf außergewöhnliche Art erleben kann.

Die rund 45-minütigen geführten Touren starten an der Kreuzblume vor der Westfassade. Nach einer kurzen Einführung durch den Tour-Guide wird dort zum ersten Mal die VR-Brille aufgesetzt, und schon glaubt man, im Atrium des alten Hildebold-Doms zu stehen. Im Hintergrund erhebt sich der Neubau des gotischen Chors. Dreht man sich um die eigene Achse, bietet sich ein 360-Grad-Rundumblick auf das Domumfeld, wie es um 1320 aussah.

Die faszinierende Technik lässt einen fast vergessen, dass man sich auf der Domplatte des Jahres 2023 befindet — wäre da nicht die Geräuschkulisse ringsum. Wenn sich nebenan lautstark Touristen unterhalten oder ein Dudelsackspieler loslegt, wird es schwierig, den Geschichten zum Dom zu folgen, die eine Sprecherin über kleine Lautsprecher in der VR-Brille zum Besten gibt. Time Ride kennt das Problem, man denkt bereits über eine Kopfhörer-Lösung nach.

Animierte 360-Grad-Panoramen

Die nächste der insgesamt fünf Stationen ist der Roncalliplatz mit dem imposanten Blick auf die Südseite des Doms. Dort führt die VR-Brille einem vor Augen, wie es rings um den Dom ausgesehen hat, nachdem die Baustelle um 1520 für mehr als 300 Jahre stillgelegt wurde. Nun ist das 360-Grad-Panorama animiert, es zeigt Menschen, die in zeitgenössischer Kleidung über den Domhof mit seinen Marktständen laufen.

Bei der dritten Station am Domchor ist die virtuelle Zeitreise in den 1920er-Jahren angelangt. Jetzt fahren zeitgenössische Straßenbahnen und Automobile durchs Bild, ein preußischer Schupo beobachtet die Passanten. Auf dem Fußweg zwischen den einzelnen Stationen werden die Brillen natürlich abgesetzt.

So sah der Kölner Hauptbahnhof um 1926 aus.

Der Kölner Hauptbahnhof um 1926. Visualisierung aus der VR-Tour „Time Ride Go Kölner Dom“.

Besonders beeindruckend ist es, wenn einem die VR-Technik erst den alten Hauptbahnhof in seiner ganzen Pracht vorführt, um gleich darauf die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs darzustellen. Ab September wird die Tour um eine zusätzliche Station erweitert. Sie wird die zweite Grundsteinlegung im Jahr 1842 und den Weiterbau des Doms durch die Preußen thematisieren, kündigte Jonas Rothe, Gründer und Geschäftsführer von Time Ride, an.

Time Ride ist seit 2017 in Köln aktiv und auch in Berlin, Frankfurt, Dresden und München präsent. In seinen Räumen am Alter Markt 36-42  zeigt das Unternehmen unter anderem eine VR-Tour durch das Köln der goldenen 1920er-Jahre. Angeboten wird auch eine geführte Tour mit VR-Brillen durch die Altstadt, die rund 90 Minuten dauert.

Tickets: Mo-Fr ab 16,90 Euro, Sa-So ab 19,90 Euro. Online-Buchung empfohlen. www.timeride.de/koeln

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