RathausReker ehrt Fachteam für Wiederaufbau des Stadtarchivs Köln

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Der Beirat für Wiederaufbau mit Henriette Reker im Muschelsaal.

Der Beirat für den Wiederaufbau des Stadtarchivs mit Henriette Reker (l.) im Rathaus.

14 Jahre lang arbeitete der Fachbeirat für Wiederaufbau am Neubau und Umzug des Stadtarchivs an den Eifelwall. 

„Stunde Null “ nennt Henriette Reker den Einsturz des historischen Stadtarchivs am 3. März 2009. Es herrscht ergriffene Stille im Raum, als die Oberbürgermeisterin von den drei Opfern berichtet, die dieser Tag forderte. Dazu lagen 30 laufenden Regalkilometer des Archivs im Schutt. „Köln hatte das Gedächtnis verloren“, sagt sie und fügt an: „Oder drohte zumindest, es zu verlieren.“ Abgewendet hat diese Katastrophe der Fachbeirat für Wiederaufbau. 14 Jahre begleitete er nicht nur die Restaurierung des beschädigten Materials, sondern auch den Neubau des Archivs am Eifelwall. Um diese Arbeit zu ehren, empfing Reker das Team gestern im historischen Rathaus. 

646 Boxen mit nassem Archivmaterial sind nur ein Teil dessen, was nach dem Einsturz gerettet werden musste. 1,4 Millionen „Bergungseinheiten“ gab es insgesamt. Der Beirat, ein Team aus Experten des Archivwesens und der Restaurierungswissenschaft, lieferte Lösungen: Die Dokumente wurden erst schockgefrostet und dann mit Vakuumtechnik getrocknet.

Eine Frau bewegt vorsichtig ein Dokument.

Die Restaurierungswerkstatt im neuen Stadtarchiv Köln.

„Die Wiederherstellung des gesamten Archivguts wird noch einige Dekaden dauern“, gab Frank Bischoff, Präsident des Landesarchivs und Teil des Beirats, zu bedenken. Nach der archivarischen ersten Hilfe, kümmerte sich das Team auch um die Digitalisierung der Dokumente. Die Expertise des Beirats sei mittlerweile auch in Übersee gefragt, erklärte Bischoff. 

Die Errichtung des Neubaus am Eifelwall, sei für alle ein „Novum“ gewesen. Das neue Gedächtnis Kölns beschreibt er als „eines der modernsten Archive Europas“. Ganz ohne Probleme läuft der Betrieb aber nicht: Das Haus hat mit kaputten Klimaanlagen und gesundheitsgefährdenden Absauganlagen zu kämpfen. Die Oberbürgermeisterin versicherte dem Beirat im Rathaus, an den Mängeln des Neubaus zu arbeiten. „Wir haben das Thema erkannt und gehen es innerhalb des derzeit rechtlich Möglichen an“, erklärte sie.  

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