Verwahrlosungen prägt das Bild in der Tiefgarage. Der Betreiber und seine Mitarbeitenden dürfen damit nicht alleine gelassen werden, findet Rundschau-Lokalchef Jens Meifert

Ekel-Parkhaus am NeumarktWarnung ist ein Armutszeugnis für die Stadt

Das Parkhaus an der Cäcilienstraße kämpft mit den Auswirkungen der sich ausweitenden Drogenszene.
Copyright: Lia Gasch
Spritzen, Ausscheidungen, Blut an den Wänden: Es sind Bilder wie aus einem Elendsviertel, nur wenige Meter entfernt vom Kulturzentrum und dem Neumarkt, der doch ein attraktiver Innenstadtplatz sein soll. Ein Blick in die Tiefgarage am Museum Schnütgen zeigt, wie sehr Anspruch und Wirklichkeit in der Kölner Innenstadt auseinanderklaffen. Die Drogenabhängigen und die Zustände der Verwahrlosung prägen nicht nur den Platz selbst, die Auswüchse reichen in alle Ecken der Umgebung.
Dass die Stadt vor der Nutzung des Parkhauses warnt, zeigt das ganze Ausmaß der Situation. „Sicher parken“ können Bürgerinnen und Bürger auf der anderen Straßenseite, heißt es in der Mitteilung. Daraus spricht Verzweiflung, es zeigt sich die ganze Machtlosigkeit der Stadt. Es ist ein Armutszeugnis.
Natürlich ist als erstes der Betreiber des Parkhauses in der Pflicht, aber der macht zurecht darauf aufmerksam, dass sein Personal überfordert ist und nicht jeden Tag in Schutzanzügen Dienst verrichten kann. Die Stadt steht am Brennpunkt Neumarkt selbst in der Verantwortung. Sie muss schnellstmöglich daran mitwirken, dass Bürger die Tiefgarage nutzen können. Ohne Angst. Die zeitweise Schließung scheint fast naheliegend, um die Ordnung wieder herzustellen. Es geht längst darum zu zeigen, dass die Situation nicht vollends entgleitet. Nebenan, auf dem Neumarkt, findet derzeit ein Kulturprogramm statt. Es soll den in Verruf geratenen Platz beleben. Eine Anfahrt mit dem Auto ist nicht zu empfehlen.