Vor sieben Jahren starb ein bulgarisches Ehepaar bei einem verheerenden Feuer in der Kölner Südstadt - jetzt rollt die Kripo den Fall neu auf. Die Ermittler gehen von Mord aus.
Totes EhepaarDrama aus Kölns Südstadt landet bei „Aktenzeichen XY“

Bei dem Brand in der Südstadt 2018 starben zwei Menschen, mehrere wurden verletzt.
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Ermittler der Kölner Polizei sind in der ZDF-Fahndungssendung „Aktenzeichen XY“ ungelöst schon Stammgäste. Immer wieder sind die Fahnder im Studio und versuchen mit der Hilfe der Zuschauer Verbrechen aufzuklären. Am heutigen Mittwochabend ist es wieder soweit: Mit Hilfe der ZDF-Sendung versucht die Kölner Polizei einen bislang ungeklärten Wohnungsbrand aufzuklären. Bei dem verheerenden Feuer in der Südstadt war im Oktober 2018 ein Ehepaar ums Leben gekommen. Das Paar im Alter von 66 und 68 Jahren war nach den Löscharbeiten tot im Hausflur an der Straße „An St. Magdalenen“ gefunden worden. Die Brandermittler hatten festgestellt, dass eine Wohnung in dem Haus, in dem das Feuer ausgebrochen war, gewaltsam mit einem Brecheisen geöffnet worden war.
Brand in Kölner Südstadt: Ermittelt wird wegen Mordes
Die Kölner Kripo geht davon aus, dass der bislang unbekannte Täter die Bewohnerin der Brandwohnung im ersten Geschoss töten wollte und ermittelt deshalb wegen Mordes. Das Ehepaar aus Bulgarien hatte im Dachgeschoss in einer Wohnung ihrer Tochter übernachtet und war dort zu Besuch. Die Tochter war nicht in der Wohnung. Die Polizei erhofft sich durch die Sendung Hinweise auf einen Menschen mit einem auffälligen Brecheisen oder Kontakte zu der Bewohnerin. Neben den zwei Toten erlitten damals mehrere Bewohnerinnen und Bewohner schwere Rauchgasvergiftungen und mussten in Krankenhäusern medizinisch versorgt werden. Bei den Löscharbeiten und Brandbekämpfungen gerieten auch Rettungskräfte in Gefahr, nachdem die Flammen auf mehrere Etagen übergegriffen hatten und das Treppenhaus eingestürzt war. Am Einsatzort standen zuerst Räume im ersten Obergeschoss in Brand, dann griffen die Flammen auf andere Etagen des Hauses über. Ein Feuerwehrsprecher sagte damals: „Der Brand breitete sich von der ersten Etage über das Treppenhaus bis zum Dachgeschoss aus“.
Über die Ursache des Feuers konnte der Sprecher 2018 noch keine Angaben machen. Mehrere Monate nach dem Brand sagte der zuständige Brandermittler der Rundschau, dass er von einer Brandstiftung ausgehe: „Die Ausbruchssituation war recht schnell zu erkennen“. Das Feuer und die Folgen hatten damals zu einer großen Solidaritätswelle geführt. Viele Bürger in der Südstadt spendeten Kleidung, Essen und Geld für die Opferfamilie und auch für die Bewohner des Hauses, die durch den Brand obdachlos wurden.