StadtratSanierung der Zentralbibliothek am Neumarkt kommt

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Die Zentralbibliothek in Köln

Die Zentralbibliothek in Köln

Der Stadtrat thematisierte die Instandsetzung in seiner Sitzung am Dienstag. Die Kosten für die Sanierung sind inzwischen auf 139,8 Millionen Euro gestiegen.

Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Selbst die Generalsanierung der Kölner Zentralbibliothek am Josef-Haubrich-Hof nicht. Der Stadtrat thematisiert die Instandsetzung in seiner Sitzung am Dienstag, 16. Mai, aufgrund der laufenden Vertragsverhandlungen mit Generalunternehmern im nicht-öffentlichen Teil. Schon vorab war klar, dass nach der hitzigen Debatte der vergangenen Monate am Ende die meisten Fraktionen für die Kostenfortschreibung und die Instandsetzung sind.

Die Sozialdemokraten und die Linke befürworteten trotz der Diskussionen um einen möglichen Umzug oder Neubau stets den Erhalt der Bibliothek. „Wir haben konstant die Sanierung der Zentralbibliothek am Standort gefordert. Für unsere großartige Bibliothek benötigen wir eine moderne Hülle in zentraler Lage“, betonte Christian Joisten, Fraktionschef der SPD. Heiner Kockerbeck, Vorsitzender Linke-Fraktion, erklärt: „Gut, dass die Gespenster-Diskussion um eine Verlagerung beendet ist. Für die Kölnerinnen und Kölner ist der Neumarkt der beste und seit langem bekannte Ort für die Stadtbibliothek.“

Kosten in fünf Jahren fast verdoppelt

Auch die Liberalen plädieren für die Sanierung, FDP-Fraktionschef Ralph Sterck: „Der Prozess ist soweit fortgeschritten, dass wir es der meistbesuchten Kulturinstitution nicht zumuten können, den Prozess wieder auf Null zu stellen. Günstiger würde es dadurch auch nicht.“

Wie die Rundschau berichtete, sind die Kosten für die Sanierung deutlich gestiegen. 2018 beschloss der Rat sie für geplante 81,15 Millionen Euro. Fünf Jahre später veranschlagt die Stadt 139,8 Millionen Euro – inklusive Risikozuschlag von 8,9 Millionen Euro und 24,13 Millionen für den Generalunternehmer, der die Bibliothek schlüsselfertig übergeben soll. Wann ist noch unklar. „Kosten und Termine sind erst wirklich klar, wenn die Tinte auf dem Vertrag trocken ist“, sagte ein Experte aus Stadtkreisen.

Nicht nur die Opposition hat eine eindeutige Meinung: „Uns war wichtig, erst die aktuellen Zahlen und Fakten zu kennen und uns nicht an Spekulationen beteiligen. Nach der genauen Prüfung bleiben wir dabei, dass die Sanierung der Zentralbibliothek am Josef-Haubrich-Hof die beste Variante für die Kölnerinnen und Kölner ist“, sagt Grünen-Fraktionschefin Christiane Martin. Bündnis-Partner sind die Christdemokraten, der Fraktionsvorsitzende Bernd Petelkau erklärt: „Die CDU-Fraktion hat sich nach langer Diskussion für die Sanierung entschieden. Ein Neubau wäre letztlich – unabhängig vom Standort – deutlich teurer geworden. Ebenfalls ist es uns eine Herzensangelegenheit, dass parallel die Stadtteilbibliotheken nicht nur erhalten bleiben, sondern dort modernisiert wird, wo es nötig ist.“

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