Seit Jahren sind die Beamten in Containern am Breslauer Platz untergebracht.
Standort im Hauptbahnhof KölnHängepartie beendet - Umzugstermin für die Bundespolizei steht fest

Die neue Wache der Bundespolizei im Kölner Hauptbahnhof.
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Jetzt geht alles sehr schnell: Bereits Anfang Juni soll die Bundespolizei offiziell ihre neue Räume bekommen. Dies teilte ein Sprecher der Behörde auf Anfrage der Rundschau mit. „Die Deutsche Bahn hat uns mitgeteilt, dass die Übergabe/Übernahme der neuen Räumlichkeiten für die Bundespolizeiwache im Kölner Hauptbahnhof, am 2. Juni 2025 stattfindet“, hieß es von der Behörde. Doch angesichts der Komplexität des langwierigen Bauvorhabens gibt es auch direkt eine kleine Einschränkung: „Vorausgesetzt, dass die Übergabe an dem genannten Tag erfolgreich abgeschlossen wird.“
Wie zu hören ist, gehen die Verantwortlichen bei dem Bauprojekt aber nun davon aus, dass die neue Wache endlich eingeweiht wird. Ab dem kommenden Montag sollen die Installationen der polizeispezifischer Einrichtungen starten, wie die Bundespolizei weiter mitteilte. Dies soll etwa ein bis zwei Wochen in Anspruch nehmen. Am 24. Juni sollen die Container auf dem Breslauer Platz wieder der Deutschen Bahn übergeben werden. Wann sie entfernt werden, ist noch unklar. In dem Provisorium sind die Beamten seit Jahren untergebracht. Einen genauen Zeitpunkt für die Aufnahme der Arbeit für die Ermittler in der neuen Wache und einen offiziellen Festakt wurde nicht genannt.
Die Eröffnung der Wache war eine ausgewiesene Hängepartie. „Ein konkreter Eröffnungstermin der Wache ist mir nicht bekannt“, war die häufige Antwort auf die Fragen nach einer Eröffnung. Immer wieder kam es zu Problemen, Lieferschwierigkeiten von Baumaterialien und in Einzelfällen auch falsch verlegte Materialien in der Wache. Dann gab es Probleme mit der Sprinkleranlage. Zuletzt gab es offene Fragen beim Thema Brandschutz. Doch ganz offensichtlich sind die Probleme vom Tisch und die neue Heimat der Bundespolizei ist fast fertig. Am Anfang der großen Umzugsgeschichte stand ein Betrunkener (30), der im Mai 2017 in der Wache am Hauptbahnhof einen Sprinkler aus der Wand riss. Die Wache war unbrauchbar und schon seit längerer Zeit ohnehin zu klein. Es kamen vier Container als Ersatz auf den Bahnhofsvorplatz. Im Sommer 2018 entstand dann die Idee einer großen Containerwache auf dem Breslauer Platz. Sie sollte als Zwischenlösung dienen, bis die Buchhandlung Ludwig zur Wache umgebaut ist. Im November 2019 wurde dann eine Containerwache auf dem Breslauer Platz aufgestellt, von Städteplanern und Architekten als Schandfleck betitelt.
Buchhandlung seit 2022 geschlossen
Im November 2022 schloss schließlich die Buchhandlung Ludwig und zog in andere Räume im Bahnhof. Und für die Bundespolizei ging es los. Drei Jahre später stehen die Zeichen nun auf Start für die neue Heimat der Beamten. Der 30-jährige Randalierer wurde schließlich im Prozess vor dem Kölner Amtsgericht wegen Notrufmissbrauchs und Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe von 1250 Euro verurteilt. Für die Verantwortlichen bei der Bundespolizei ist die neue Wache schon lange überfällig. Rund 320.000 Menschen frequentieren täglich den Kölner Hauptbahnhof. „Wir sind der größte Bahnhof in Nordrhein-Westfalen und benötigen endlich vernünftige Arbeitsbedingungen“, heißt es, wenn Bundespolizisten auf die jahrelanger Verzögerung angesprochen werden. Schon die Bewältigung der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Köln sei für ein Kraftakt gewesen. Auch die Container auf dem Breslauer Platz seien keine ausreichenden Arbeitsplätze für die Bewältigung von größeren Einsätzen.