Im Dom-Hotel gibt es ungebetene Gäste: Neben Verzögerungen bei der Fertigstellung sorgen Tauben im Gebäude immer wieder für Probleme.
Fünf-Sterne-PlusDom-Hotel in Köln wird 2025 nicht eröffnen

Die denkmalgeschützte Fassade des Dom-Hotels ist seit diesem Sommer wieder zu sehen. Die Eröffnung steht jedoch weiter aus.
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Die „alte Dame“ ist noch nicht bereit für ihr Comeback. Seit diesem Sommer ist zwar die historische und denkmalgeschützte Fassade des Dom-Hotels nicht länger hinter Baugerüst versteckt, doch die Eröffnung wird auch in diesem Jahr nicht stattfinden. Das hat der Eigentümer und Bauherr, die Bayerische Versorgungskammer (BVK), auf Anfrage der Rundschau bestätigt.
Der frühere Hoteldirektor Jürgen Sziegoleit gab dem Grandhotel von 1893 den liebevollen Kosenamen „Alte Dame“. Ihr Comeback, also ihre Wiedereröffnung, ist schon mehrfach angekündigt und ebenso oft wieder vertagt worden. Zuletzt waren BVK und der Pächter und spätere Betreiber, die Althoff-Hotelgruppe, von einer Eröffnung in diesem Jahr ausgegangen. Die Althoff-Gruppe, die auch das Grand Hotel im Schloss Bensberg betreibt, plant und betreibt später das Fünf-Sterne-Plus-Hotel. Nun bestätigt Christian Huber, Sprecher der BVK: „Die Eröffnung des Dom-Hotels wird nicht mehr in 2025 stattfinden.“
Eröffnungstermin bleibt offen
Zu den Gründen erklärt der BVK-Sprecher: „Die Verzögerungen betreffen mehrere Gewerke. Dabei geht es im Wesentlichen um die Fertigstellung von Leistungen und die Feininstallation.“ Einen neuen Termin für den Abschluss der Bauarbeiten nennt die BVK nicht. Der Sprecher erklärt: „Um den Althoff Hotels das Haus voll funktionsfähig übergeben zu können, sind alle behördlichen Abnahmen durchzuführen. Diese sind mit der Stadt Köln für November 2025 geplant. Danach werden noch Restarbeiten und Mängelbeseitigungen stattfinden. Ein Eröffnungstermin des Dom-Hotels ist dann nachgelagert.“
Die lange und komplexe Geschichte dieses Bauwerks setzt sich fort: Was 2013 als Sanierung im Bestand startete, entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem Teilabriss und Neubau. Lediglich die historische Fassade und das Treppenhaus blieben stehen. Bei der Grundsteinlegung 2020 kommunizierte die BVK erstmals einen Termin: Damals war die Fertigstellung für 2023 angedacht. Im März 2023 feierten die Verantwortlichen von BVK und Althoff-Hotels das sogenannte Etappenfest. Das Schlimmste sei geschafft, hieß es damals. Das bewahrte den Prozess jedoch nicht davor, auf weitere Herausforderungen zu stoßen. Bereits Ende 2023 kippte der damals neu angesetzte Eröffnugstermin für 2024. Nun ist auch die Eröffnung 2025 Makulatur.

Im Dreiklang: Die historische Fassade des Hotels, das moderne Glasgeländer der Dachterrasse und der Dom im Hintergrund.
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Es ist aber nicht so, als würde der Bau keine Fortschritte machen. Aktuell wird die Filiale der Bäckerei Merzenich am Wallrafplatz umgebaut. Auch die umliegenden Flächen für den Luxus-Einzelhandel sind in Arbeit, doch umso mehr Ziele im sogenannten Domcarŕe – die BVK besitzt und baut den gesamten Komplex zwischen Roncalliplatz und Wallrafplatz um – hinzukommen, umso mehr konkurrieren die Termine. So soll bereits für Ende des Jahres die Eröffnung für einen der Shops der Luxusmarken geplant sein. Damit verschieben sich die Prioritäten beim Projekt. Hinzu kommt, dass ein solches Großprojekt komplexer wird, umso näher die Fertigstellung rückt. Im Endspurt sind zahlreiche Gewerke gleichzeitig gefragt. Benötigt nur eines länger, verzögern sich auch andere.
Taubenkot als Problem am Kölner Dom
Auf der Liste der Verzögerungen steht zudem noch ein ganz anderes Problem: Die Tauben. Besonders im Bereich des Kölner Doms ist Taubenkot ein großes Problem. 2019 wurden sogar Greifvögel eingesetzt, um die Tauben vom Weltkulturerbe zu vertreiben. Wie die Rundschau erfuhr, süielt der Taubenkot auch beim Domcarŕe eine große Rolle, da die Tiere durch die offenen Stellen in der Fassade in den vergangenen Jahren immer wieder ins Innere des Gebäudes eindringen konnten. Gerade mit dem künftigen Zugang für die Anlieferung für den Hotel-Betrieb auf der Seite des Heinzelmännchenbrunnens ist weiterhin ein großer Teil offen. Dadurch gelangen die Tauben immer wieder hinein, viele haben sich dort eingenistet. Und so müssen die Bereiche immer wieder erst bereinigt werden, bevor sie bearbeitet werden können. Der BVK ist das Problem bekannt. Huber erklärt: „Wir haben in mehreren Bereichen des DomCarrés einen Taubenbefall zu verzeichnen. Der Taubenbefall wird nach der Brutzeit beseitigt.“