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Obdachlose in KölnAndrang bei Juttas Suppenküche ist gestiegen

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Eine warme Mahlzeit − nicht nur bei eisigen Temperaturen gibt es alle zwei Wochen Essen für Bedürftige am Dom.

Eine warme Mahlzeit − nicht nur bei eisigen Temperaturen gibt es alle zwei Wochen Essen für Bedürftige am Dom.

Die Temperaturen in Köln sinken, die Schlange an der Suppenküche wird länger. Seit 25 Jahren ist „Juttas Suppenküche“ eine Institution für viele in Köln, die Not leiden.

Die Hände tief in den Taschen, den Kopf eingezogen im Mantelkragen. Längst nicht jeder hat Mütze und Schal. Auch diesen Freitag, an dem das Thermometer nicht über minus zwei Grad hinauskam, standen wieder unzählige bedürftige Menschen vor dem Domforum in der Innenstadt bei „Juttas Suppenküche“ an. Die Schlange ist lang. Nur langsam schieben sich die fröstelnden Menschen vorwärts. Hin zu warmer Suppe. Und warmen Worten.

Seit 25 Jahren ist „Juttas Suppenküche“ eine Institution für viele in Köln, die Not leiden. Für Menschen, die auf der Straße leben, für Menschen, bei denen trotz Arbeit oder Rente das Geld hinten und vorne nicht reicht. Jutta Schulte und ihre Mitstreiter stehen alle zwei Wochen vor dem Domforum und verteilen warme Mahlzeiten und Kleidung. Bis zu 200 Menschen finden dank Jutta Schulte alle zwei Wochen ihren Weg zum Dom und freuen über warmes Essen. Ganz besonders, wenn es eiskalt ist. Wie immer wird die klare Ordnung eingehalten: Zuerst kommen die Obdachlosen dran, dann die Schwerbehinderten und dann alle weiteren Bedürftigen.

Anstieg durch Inflation und Flucht

Die Menschen, die „Juttas Suppenküche“ nutzen, werden immer mehr. Das bestätigt auch Jutta Schulte. Ein Anstieg an Kunden sei in den letzten 25 Jahren immer spürbar gewesen , aber gerade in diesem Jahr ziehe es aufgrund von geflüchteten Menschen und der allgegenwärtigen Inflation nochmal mehr an, erklärt die umtriebige Frau.

Nicht nur Lebensmittel werden an den Freitagen vom Team von „Juttas Suppenküche“ verteilt. Auch Kleidungsstücke sowie Schuhe aber auch Zelte und Rucksäcke werden an die Bedürftigen überreicht. Gerade jetzt ist das besonders willkommen.

Altstädter übergeben einen Spendenscheck

Jetzt erhält die Suppenküche eine zusätzliche finanzielle Unterstützung in Höhe von 1500 Euro. Gespendet hat sie das Traditionskorps des Kölner Karnevals, die Altstädter Köln 1922. „Wir sind so froh über diese Unterstützung“, freut sich „Suppenküchen“-Initiatorin Jutta Schulte. Die großzügige Spende sei gerade in der kalten Jahreszeit sehr willkommen und käme zum richtigen Zeitpunkt.   „Wir können nicht nur für uns selbst feiern, sondern wir müssen auch an die denken, denen es nicht so gut geht“, sagt Heinz Schulte, Pressesprecher der Altstädter. Er erklärt auch, warum man sich gerade für „Juttas Suppenküche“ entschieden habe. 986 Schritte sei der Sitz der Altstädter vom Domforum entfernt und somit befände sich dieses auf Altstädter Territorium.

„Wir wollten etwas Gutes tun wegen der 100 Jahre, wo es uns gut gegangen ist und wir wollten es auf Altstädter Territorium machen“, sagt Schulte und verweist auf das 100-jährige Jubiläum, das dieses Jahr gefeiert wurde. Eine weitere Zusammenarbeit mit „Juttas Suppenküche“ ist noch nicht geplant. „Das will ich aber nicht ausschließen“, sagt Schulte.

Am kommenden Freitag, 23. Dezember, ist „Juttas Suppenküche“ ausnahmsweise wieder vor Ort. Einen Tag vor Heiligabend verteilt das Team kleine Päckchen vor dem Domforum.

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