Die Sanierung des Bads soll insgesamt rund 18 Monate dauern. Doch nun startet die Planung erneut, da keine Bewerbung eingetroffen ist.
Sanierung für 20 Millionen EuroModernisierung des Agrippabads in Köln wird neu ausgeschrieben

Das Agrippabad wird modernisiert, auch die Glasfassade soll erneuert werden.
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Mehrere Monate hatte die Kölnbäder GmbH auf Bewerbungen gewartet. Vergeblich. Dieses Mal hatten die Badbetreiber jedoch keine Rettungsschwimmer für die Freibadsaison gesucht, sondern ein Planungsbüro für die Sanierung des Agrippabads. Für gut 20 Millionen Euro soll das Bad in der Innenstadt instandgesetzt werden. Doch der Briefkasten blieb lange leer. „Die Detailplanung des Projekts sollte längst begonnen haben. Wir mussten den Planungsauftrag jedoch neu ausschreiben, weil sich beim ersten Mal niemand beworben hatte“, erzählt Claudia Heckmann, Geschäftsführerin der Kölnbäder.
Neue Saunalandschaft und neuer Fitnessbereich
Nun befindet sich das städtische Tochterunternehmen auf der „Zielgeraden“ der Suche.Der Fitnessbereich ist in die Jahre gekommen, auch die Saunen sollen erneuert werden. Und dann ist da noch die gläserne Schrägfassade des zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes. Dies alles soll nun neu geplant werden, die einzelnen Gewerke müssen später noch gesondert ausgeschrieben werden. Zuletzt war das Bad um die Jahrtausendwende modernisiert worden. „Wir wollen energetisch vernünftig sanieren. Die Statik des Dachs setzt dabei die Grenzen“, sagt Heckmann.
Die Modernisierung des Agrippabads ist nicht das einzige Großprojekt der Bäder. Weil die Wasserfläche knapp ist und vor allem viele Vereinen und Schulen auf mehr Wasserzeit pochen, wird derzeit eine Machbarkeitsstudie für den Bau eines zusätzlichen Beckens im Lentpark erstellt. Zudem soll im Ossendorfbad geprüft werden, ob ein Außenbecken überdacht werden kann. Dann wäre dort ganzjähriges Schwimmen möglich.
Das Agrippabad ist nach dem Lentpark das am zweitstärksten besuchte Bad in Köln. Vor der Pandemie verzeichnete das Unternehmen hier mehr als 400 000 Gäste im Jahr, dann gingen die Zahlen zurück. Die Sanierung des Bads soll insgesamt rund 18 Monate dauern, eine komplette Schließung würden die Verantwortlichen gerne vermeiden. „Das Bad soll lange im Betrieb bleiben, auch Sauna- und Fitnessbereiche sollen möglichst nicht zeitgleich geschlossen werden“, so Heckmann.
Auch die charakteristische Schrägfassade soll neu - und vor allem energieeffizienter – gestaltet werden. Allein dieser Umbau wird laut interner Planungen rund elf Millionen Euro kosten. Die Umbaumaßnahmen sollen im Fitnessbereich beginnen, hier sind neue Umkleiden und Duschen vorgesehen. Anschließend soll eine komplett erneuerte Saunalandschaft entstehen, einschließlich neuer Lüftungsanlage sowie neuer Licht- und Sicherheitstechnik.
Schräge Glasfassade wird ebenfalls erneuert
Noch in diesem Jahr sollen die Planungen nach Vorstellung der Geschäftsführung abgeschlossen sein, der Baubeginn ist für 2024 vorgesehen, die Fertigstellung soll 2026 erfolgen. „Die Verzögerung hat nicht nur Nachteile, in einigen Bereichen stellen wir eine Erholung des Marktes fest und eine Normalisierung der Baupreise“, sagt Heckmann. Ob das Budget gehalten werden kann, wird sich spätestens bei den Ausschreibungen für die Bauarbeiten zeigen.