WohnungsbauKölner Politik überrascht mit Beschluss zum Laurenz-Carré

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Das Bild zeigt eine digitale Visualisierung des geplanten Laurenz-Carrés mit Fußgängern.

Die Visualisiserung des Laurenz-Carré

Im Stadtentwicklungsausschuss sorgten neue Entwicklungen bezüglich des geplanten Prestigeobjekts bei einigen Politikern für große Verwirrung.

Die Düsseldorfer Gerchgroup hat der Kölner Verwaltung mitgeteilt, dass eine Realisierung des Wohnungsbaus am Laurenz Carré nicht möglich sei. Gründe seien das derzeitige Marktumfeld und erschwerte Bedingungen für den Bau in dieser Lage.

Die Nachricht überraschte einige Politiker im Ausschuss für Stadtentwicklung am Donnerstag. Die Verwirrung war groß, als der Bebauungsplan für das Prestigeprojekt gegenüber von Dom und Roncalliplatz Thema war. Die Kommunalpolitik fragte sich, ob der Investor einfach den Wohnungsbau streichen könne. Laut Bebauungsplan kann er das nicht. Diesen soll der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 15. Juni beschließen.

Hohe Zinsen legen Wohnungsbau auf Eis

Rund 3500 Quadratmeter Fläche sind fürs Wohnen eingeplant, 1500 davon für sozialen Wohnungsbau mit Mietpreisbindung. Das Problem an der Sache: Immer mehr Investoren streichen aufgrund stark gestiegener Zinsen Projekte.

Paul Intveen, Sachkundiger Bürger (Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik), erklärte: „Es muss für den Investor eine schwarze Zahl darunter stehen, sonst macht er es nicht.“ Das gilt für die Gerchgroup und viele andere. Große Immobilieninvestoren wie zum Beispiel die Vonovia haben bereits Projekte auf Eis gelegt, die Rundschau berichtete.

Aufgrund der laufenden Verhandlungen zwischen Verwaltung und Investor gaben gestern weder das Baudezernat, noch die Gerchgroup eine Stellungnahme ab. Letztere sah das Laurenz Carré von Beginn an als gewerbliches Grundstück. Der Wohnungsbau war Wunsch der Stadt.

Doch was ist die Alternative zu Apartments in exklusiver Lage? Die Düsseldorfer könnten das Areal veräußern, ein anderer Investor das Stadtquartier realisieren. In diesem Fall droht jahrelanger Stillstand. Oder alle Beteiligten, inklusive der Politik, finden einen Kompromiss. Bereits vor Jahren stand der Vorschlag im Raum, dass Gerch auf den Wohnbau verzichtet, dafür aber an anderer Stelle in der Stadt deutlich mehr sozialen Wohnungsbau realisiert. 

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