Kölner BierbrauerStreik bei Reissdorf – Produktion wird gedrosselt

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Die Beschäftigten in der Brauereibranche wollen mehr Geld - sie sind mit dem Angebot der Arbeitgeber unzufrieden.

Ein Warnstreik bei der Reissdorf-Brauerei soll am Donnerstag die Produktion drosseln. Weitere Brauereien könnten bald betroffen sein, warnt die Gewerkschaft.

Die Reissdorf-Belegschaft wurde von der Gewerkschaft NGG aufgerufen, am Donnerstag in einen vierstündigen Warnstreik zu gehen. Weitere Streiks wurden angekündigt für den Fall, dass die Arbeitgeber kein besseres Angebot vorlegen.

Kurz vor oder direkt über Karneval hätte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten wohl wenig Unterstützung für einen Streik erfahren. Aber auch so wird der Warnstreik am Donnerstag die Produktion wohl empfindlich treffen: Die Beschäftigten der Reissdorf-Brauerei sind aufgerufen, vier Stunden lang die Bierproduktion zu stoppen. NGG-Geschäftsführerin Manja Wiesner wirft den Brauereien vor, die Beschäftigten „weit unter der Inflationsmarke abspeisen zu wollen“. Das ließen sich die Belegschaften der Brauereien allerdings nicht länger gefallen.

430 Euro mehr pro Monat

Als Brauerei-Gewerkschaft fordert die NGG für ein Jahr 430 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten. Azubis sollen 150 Euro mehr bekommen. „Das Lohn-Plus muss für alle gelten – vom Brauer am Sudkessel genauso wie für die Lebensmitteltechnikerin im Labor, die die Qualitätskontrolle macht. Und für die Kauffrau im Lohnbüro genauso wie für den Lagermitarbeiter im Fasskeller“, so Wiesner.

Der Bierabsatz in Nordrhein-Westfalen sei mit 21.769.000 Hektolitern im vergangenen Jahr deutlich gestiegen – um 7,1 Prozent gegenüber 2021. Die rheinisch-westfälischen Brauereien haben bislang ein Angebot von 2,5 Prozent in diesem Jahr und der gleichen Lohnerhöhung 2024 plus je einer Einmalzahlung von 1000 Euro vorgelegt. Wenn es so weitergehe, habe man bald einen „Knoten in der NRW-Bierleitung“, so Wiesner. Mit etlichen Warnstreiks sei zu rechnen. 

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