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Siegerentwurf von HPP ArchitektenZuschlag für Neubau des Kölner Justizzentrums

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Der Siegerentwurf von HPP Architekten für den neuen Justizkomplex sieht fünf miteinander verbundene moderne Bauten in Sülz vor.

Der Siegerentwurf von HPP Architekten für den neuen Justizkomplex sieht fünf miteinander verbundene moderne Bauten in Sülz vor. 

Das Düsseldorfer Büro wird den über 500 Millionen Euro teuren Neubau an der Luxemburger Straße planen. Der Abriss ist für 2034 vorgesehen. Bis dahin müssen Amts- und Landgericht in Interimslösungen ausweichen.

Das Justizzentrum an der Luxemburger Straße soll in den nächsten rund 15 Jahren abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Seit der Entscheidung in der zweite Stufen des Architektenwettbewerbs, bei dem sich das Kölner Büro der Düsseldorfer HPP Architekten im April 2024 durchgesetzt haben, ist es jedoch still geworden rund um die Neubaupläne. Auf Nachfrage der Rundschau ist nun bekannt: Die Verhandlungen im Anschluss an den Wettbewerb sind mittlerweile beendet und der Siegerentwurf von HPP Architekten (siehe Visualisierung) soll umgesetzt werden.

Was bedeutet die Entscheidung für den Neubau?

Auf Anfrage der Rundschau erklärte ein Sprecher des Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB NRW): „Im nachgelagerten Verhandlungsverfahren hat die HPP Architekten GmbH, deren Entwurf auch im Hochbauwettbewerb den ersten Platz belegt hat, den Zuschlag erhalten. Auf Grundlage dieses Entwurfs werden die Planungen nun fortgeführt.“ Dabei seien leichte Veränderungen an den Plänen während der Verhandlungen nicht unüblich, heißt es. Der BLB NRW ist verantwortlich für Landesbauten, neben dem Justizzentrum ist er auch für den Neubau der JVA in Ossendorf verantwortlich, ebenso wie den viel diskutierten Umbau der früheren Oberfinanzdirektion in eine Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete, die Rundschau berichtete. Die Verhandlungen bei komplexen Bauvorhaben können sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn viele Parteien wie Generalplaner oder — unternehmen beteiligt sind.

Wann wird das Hochhaus abgerissen?

Zum Zeitplan erklärt der BLB-Sprecher: „Da sich das Projekt in einer frühen Planungsphase befindet, können zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen zu Zeiträumen für den Abriss des bestehenden Hochhauses oder den Beginn der Neubauten getroffen werden.“ Wie die Rundschau berichtete, sah ein detaillierter Zeitstrahl in einer der zahlreichen Ausschreibungen für das Projekt einen Abriss des 24 Stockwerke hohen Gerichtsgebäudekomplexes zuletzt für Ende 2034 vor. Zuvor soll das benachbarte Gebäude der Staatsanwaltschaft bis 2033 abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Bis 2040 soll dann der Abriss des Hochhauses und die weiteren Neubauten folgen. Die Kostenprognose für das Projekt sah bereits vor den endgültigen Verhandlungen mehr als eine halbe Milliarde Euro vor. Allein die Kosten für Bauwerk und -konstruktion sind mit mehr als 300 Millionen Euro angesetzt.

Wo ziehen die Gerichte in der Zwischenzeit hin?

Bevor die Arbeiten für den neuen Justizkomplex starten können, müssen zunächst die Übergangslösungen fertig werden. Wie berichtet, gibt es bereits eine Zeltstadt mit Leichtbauhallen auf dem früheren Parkplatz an Rudolf-Amelunxen-Straße. Dort befinden sich vier Sitzungssäle, sowie unter anderem Beratungszimmer für den Betrieb von Amts- und das Landgericht. Neben dem Hochhaus befindet sich an der Luxemburger Straße die frühere Heimat der Agentur für Arbeit. Diese wird aktuell als Interim für die Gerichtsmitarbeitenden umgebaut. Dazu erklärt der BLB-Sprecher: „Nach aktuellem Stand, der dem BLB durch den Eigentümer übermittelt wurde, ist der Abschluss der Arbeiten für Ende 2026 geplant, sodass ab Anfang 2027 die ersten Beschäftigten von Amtsgericht und Landgericht in das Interimsgebäude einziehen können.“ 2024 war noch die Rede von einer Fertigstellung Mitte 2026, das Vorhaben hat rund ein halbes Jahr Verzug.