KommentarFrauentag: Den Skandal benennen

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Frauen aus ganz Deutschland demonstrierten für Gleichberechtigung und gegen sexualisierte Gewalt in der Kölner Innenstadt.

Frauen aus ganz Deutschland demonstrierten für Gleichberechtigung und gegen sexualisierte Gewalt in der Kölner Innenstadt.

Köln – Es sei „eigentlich“ ein Skandal, dass Frauen noch nicht gleichwertig sind. Das meinte eine der Teilnehmerinnen der Proteste am Frauentag. Falsch. Es ist eindeutig ein Skandal! Daran gibt es nichts zu rütteln und zudeuteln. Und auch schönreden kann es niemand.

Auf dem Kölner Arbeitsmarkt beispielsweise sind Teilzeit- und Minijobs immer noch eindeutig eine Frauendomäne. 70 Prozent arbeiten in Teilzeit, 60 Prozent haben einen Minijob. Die Folgen: niedrigere Renten und damit höheres Armutsrisiko.

Dass Frauen – wie gestern geschehen – auf die Straße gehen und lauthals auf ihre Forderungen aufmerksam machen, ist offenbar notwendig. Nur wer sichtbar ist, wird gesehen.

Aber nur am Frauentag zu protestieren, genügt beileibe nicht. Es gilt, sich täglich zu behaupten und die Rechte einzufordern. In der Familie, am Arbeitsplatz, in der Politik: Frauen müssen sich trauen.

koeln@kr-redaktion.de

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