Köln – „Es ist ja eigentlich ein Skandal, dass wir immer noch nicht gleichwertig sind“, brachte es eine Frau am Alter Markt auf den Punkt. So wie sie denken viele. Zahlreiche Frauen beteiligten sich am Freitag an unterschiedlichen Aktionen in Köln.

In der Piazzetta des historischen Rathauses fand – wie in den Vorjahren – der „Markt der Möglichkeiten“ statt. Mehr als 50 Frauenorganisationen stellten sich vor. Drei Stunden lang tauschten sich Frauen zudem in Workshops aus, knüpften neue Kontakte und frischten alte auf. Oberbürgermeisterin Henriette Reker lud anschließend Akteurinnen der Frauenorganisationen, Gleichstellungsbeauftragte verschiedener Organisationen und Vertreter aus Politik und Verwaltung zu einem Empfang im Hansasaal ein.

Demonstration vor dem Hauptbahnhof

Vor dem Rathaus machte am Nachmittag ein Bündnis von Frauen aus den katholischen Verbänden im Erzbistum auf die Ungerechtigkeiten bei der Entlohnung aufmerksam. Astrid Mönnikes von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) sagte: „Wir wollen, dass Frauenberufe gleichwertig mit Männerberufen entlohnt werden. Warum verdient der Informatiker so viel mehr als die Pflegefachkraft?“

Gegen 17 Uhr formierte sich vor dem Hauptbahnhof eine Demonstration, zu der Frauen aus ganz Deutschland angereist waren. Aufgerufen hatte dazu das Bündnis Frauenstreik. Unter den Demonstranten waren sowohl die Frauenrechtsorganisation Medica Mondiale als auch das Bündnis für mehr Personal in der Pflege, die kurdische Frauenbewegung sowie autonome Frauen.

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„Unser Vorbild ist der Frauenstreik in Spanien oder Lateinamerika“, sagte Bündnissprecherin Mia Wyborg. Helena Haack von der Frauenrechtsorganisation Medica Mondiale lenkte in ihrer Ansprache den Fokus auf Gewalt gegen Frauen. Am Demonstrationszug hin zum Heumarkt beteiligten sich laut Angaben der Veranstalter rund 2500 Menschen.