Fast 500 Plätze fehlenKrisengipfel soll Lösungen für Schulplatzmangel in Köln finden

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Eltern und Schüler demonstrierten in der vergangenen Woche gegen die heftig kritisierte Schulplatz-Vergabe.

Eltern und Schüler demonstrierten in der vergangenen Woche gegen die heftig kritisierte Schulplatz-Vergabe.

Linksrheinisch fehlen an Kölner Gymnasien möglicherweise rund 60 Plätze für Fünftklässler. Nun soll ein Krisengipfel Lösungen finden.

Wie mit den fehlenden Gymnasialplätzen für das kommende Schuljahr umgehen? Lösungen für diese Frage sollen nach Rundschau-Informationen auf einer Verteilerkonferenz am heutigen Donnerstag gesucht werden.

Wie ein Sprecher der Bezirksregierung Köln auf Nachfrage bestätigte, werden die Bezirksregierung als Schulaufsichtsbehörde, die Stadt Köln als Schulträger sowie Schulleiter zusammenkommen. Thema soll die Verteilung der verbliebenen Schulplätze an Kölner Gymnasien sein.

Wie berichtet, konnten in diesem Jahr 493 Kinder nicht an der weiterführenden Schule ihrer Wahl angenommen werden. Die meisten Absagen gab es bei Gymnasien, auch Realschulen waren betroffen. In einer vorgezogenen Anmelderunde bei den Gesamtschulen waren rund 700 Kinder leer ausgegangen.

Viele Eltern in Sorge 

Die Eltern der abgelehnten Kinder hatten bis zum Freitag, 10. März, Gelegenheit, ihre Kinder an einer Schule mit freien Plätzen anzumelden. Im Linksrheinischen sollen dennoch, so hat es die Initiative „Die Abgelehnten“ überschlagen, rund 100 Plätze an Gymnasien fehlen.

„Auch nachdem die Ursulinen eine weitere Klasse zugesagt haben und wenn einige Kinder auf Privatschulen unterkommen, dürften etwa noch 60 Kinder linksrheinisch ohne Schulplatz bleiben“, schätzt Olaf Wittrock von der Initiative „Die Abgelehnten“. Viele Eltern seien nun in Sorge, dass ihre Kinder weite Wege ins Rechtsrheinische in Kauf nehmen müssten.

Noch sind dem Vernehmen nach die Zu- und Absagen vonseiten der Gymnasien nicht verschickt. Welche Lösungen nun gefunden werden, bleibt abzuwarten. Die Bezirksregierung hatte angekündigt, dass sie keine weiteren Mehrklassen genehmigen wird. Mehrklassen sind zusätzliche Klassen in einer Schule ohne räumliches Aufstocken, die nicht automatisch die Zügigkeit erweitern.

Container sollen Lücken füllen

Durch sogenannte Nachverdichtung mit Containern oder mittels Anmietung werden für das kommende Schuljahr an vier Kölner Gymnasien zusätzliche Klassen mit rund 120 Plätzen geschaffen und die Zügigkeit erweitert. Die Möglichkeiten waren von der städtischen Task Force Schulbau ermittelt worden.

Derzeit wird gebaut: Zwei neue Gymnasien sollen zum Schuljahr 2024/25 im Bezirk Nippes und in Rondorf fertig sein. Ein Jahr später sollen vier weitere Gymnasien an den Start gehen. Sieben Gesamtschulen sollen entstehen.

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