Nach den Sommerferien sollen die ersten Kinder mit der Wassergewöhnung im Container beginnen. Geplante Standorte sind Schulen in sozialen Brennpunkten.
KölnStehen die mobilen Schwimmcontainer jetzt kurz vor dem Start?

In dem 1,30 Meter tiefen Becken können sich Schwimmanfänger ans Wasser gewöhnen.
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Nach den Sommerferien soll der mobile Schwimmcontainer nun endlich nach Köln kommen. Wie die Rundschau erfuhr, hat sich die Verwaltung mit den Projektverantwortlichen von der Kölner Schwimmschule Sharky und dem Schwimmverband NRW einigen können. Der Container, in dem Kurse zur Wassergewöhnung durchgeführt werden, soll ab August an Schulen in sozialen Brennpunkten aufgestellt werden. Finanziert wird das Projekt durch eine Spende der RTL-Stiftung, die Schwimmlehrerinnen und -lehrer stellt Sharky.
Dem Voraus geht eine längere Historie. Die ersten Gespräche wurden im Herbst 2022 geführt, geplant war das Aufstellen des Schwimmcontainers an Schulen seit einem Jahr: 2023 sollte der Container mit dem acht mal drei Meter großen und 1,30 Meter tiefen Becken bereits nach den Osterferien genutzt werden. Alle zwei Wochen sollte der Standort wechseln. Doch weil es in Köln nicht klappte, wurde der Schwimmcontainer zunächst in Erftstadt-Erp genutzt. Wie berichtet, stand er bis Ende des Jahres neun Wochen lang an der dortigen Grundschule.
Standorte an Grundschulen
Wie zu erfahren war, laufe die Standortsuche in Köln aktuell wieder – dabei war Beginn des vergangenen Jahres eigentlich schon klar, dass als Erstes der Schulbezirk 4 an der Reihe sein würde: Mülheim und Teile von Kalk. Im Gespräch waren etwa die GGS Lustheider Straße in Vingst und die Katholische Grundschule Horststraße. Die Verwaltung zog aber auch Grundschulen in anderen Bezirken in Betracht, etwa die GGS Riphahnstraße in Chorweiler, die GGS Ketteler Straße in Meschenich oder die Gemeinschaftsgrundschule Ottostraße in Ehrenfeld. Auf Nachfrage teilte die Stadt am Freitag nun mit, wegen der noch laufenden Gespräche könne man derzeit keine Angaben zu möglichen Standorten oder einem Zeithorizont machen.
Weil der Container keinen Umkleidebereich hat, wird er an Turnhallen angedockt. Die Schulleitungen der angefragten Schulen hätten alle ihr Interesse bekundet – doch man hätte an einigen Orten den Boden mit Asphalt ausgleichen müssen, damit der Pool in der Waage steht. Das sei einer der Punkte gewesen, an denen die Umsetzung ins Stocken geraten sei. Der Aufbau des Containers selbst dauert nach Informationen der Rundschau nur sechs Stunden.
Erste Gewöhnung an das Wasser
Ein Schwimmbad soll der mobile Container nicht ersetzen. Das Ziel sei eine erste Gewöhnung an das Wasser und auch erste Schwimmbewegungen zu erlernen. Kinder aus sozial schwachen Familien haben oft eine schlechte Schwimmfähigkeit, es sei keine Seltenheit, dass manche Drittklässler noch nie ein Schwimmbad besucht haben, so die Experten. Deshalb werden die Schwimmcontainer an den Schulen auch dringend benötigt: Aktuell werden nur sechs von neun städtischen, teils maroden Leerschwimmbädern genutzt.
Schwimmcontainer „Narwali“
Das Land NRW hat ebenfalls mobile Schwimmcontainer angeschafft, je einen pro Regierungsbezirk. Der Container für den Regierungsbezirk Köln wandert aktuell von Düren über verschiedene Kommunen nach Osten. Sechs bis acht Wochen bleibt er an einem Standort. Nach Düren waren Stolberg und Heinsberg an der Reihe, als Nächstes wird er in Pulheim und Sankt Augustin erwartet.
Köln ist erst in den Sommerferien an der Reihe. Durch ein technisches Problem habe sich der Zeitraum nach hinten verschoben, so die Narwali-Projektleiterin vom Kreissportbund Düren, Katharina Radermacher. In Köln werde der Schwimmcontainer, der einen eigenen Umkleidebereich und Sanitäranlagen hat, deshalb für Ferienangebote, unter anderem die des Offenen Ganztages (OGS) genutzt. Der Standort steht bisher noch nicht fest, nach Informationen der Rundschau könnte er im Stadtbezirk Chorweiler liegen.

