Die vergangenen Wochen waren heiß und trocken, die Wasserstände vieler kleiner Flussläufe sind bedenklich niedrig. Jetzt zieht das Umweltamt Konsequenzen.
Stadt erlässt AllgemeinverfügungViele Bäche in Köln sind schon ausgetrocknet

Der Flehbach im Rechtsrheinischen führte in den vergangenen Sommern (hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2019) bereits wenig Wasser, nun ist er komplett ausgetrocknet.
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Der Flehbach ist ausgetrocknet. Ebenso der Selbach und der Wasserbach, die normalerweise durchs Rechtsrheinische plätschern. Strunde, Frankenforstbach, Kemperbach, Giesbach und Kurtenwaldbach weisen laut Stadt „extrem niedrige Wasserstände“ auf. Wegen der anhaltenden Trockenheit hat die Verwaltung jetzt die Entnahme von Wasser aus den Bächen der Stadt verboten.
Mit der jetzt erlassenen Allgemeinverfügung will das Umwelt- und Verbraucherschutzamt die 24 Fließgewässer der Stadt schützen. Denn vor allem im Rechtsrheinischen grenzen einige Bäche an Privatgrundstücke. Das Abzapfen des Wassers mit elektrischen Pumpen ist ohnehin verboten, nun darf auch mit Eimern oder Gießkannen kein Wasser mehr entnommen werden. „Die Regenfälle im März haben die Situation nicht signifikant und nicht lang anhaltend verbessert“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Selbst kurzzeitige Niederschläge könnten nicht zur Entspannung beitragen.
Lebensräume von Tieren und Pflanzen gefährdet
Sorge bereitet der Stadt die Trockenheit mit Blick auf die Tier- und Pflanzenwelt. Auch die natürliche Selbstreinigung der Gewässer sei bei zu geringen Wasserständen nicht mehr möglich. Die Wassertemperatur steigt, der Sauerstoffgehalt nimmt ab. „Dies führt zu einer massiven Störung der Gewässerökologie und des Wasserhaushalts. So können die Lebensräume für die im Wasser lebenden Tiere und Pflanzen nachhaltig und weitreichend geschädigt werden“, warnt das Umweltamt.
Anders als im Rechtsrheinischen fließen die Bäche im Linksrheinischen hauptsächlich fernab von bewohntem Gebiet. Pletschbach, Frechener Bach, Duffesbach und Gleueler Bach haben kaum Berührungspunkte mit Privatgrundstücken. Das Verbot der Wasserentnahme gilt bis zum 31. Oktober. Auch in den nächsten Tagen soll es nicht langanhaltend regnen, nur Schauer sind vorausgesagt.