Die Gamescom ist in vollem Gange, am Donnerstag fluteten Videospielfans aus aller Welt am ersten Besuchertag die Kölnmesse. Doch die Gaming-Branche in Köln ist weit mehr als die Gamescom.
Die Kölner Gaming-BrancheVom Mini-Entwickler bis zum Arena-Turnier

Noch bis Sonntag ist die Gamescom zu Gast in Köln.
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500 Unternehmen beheimatet Köln im Games- und Software-Bereich. Die jüngste Erhebung stammt aus dem Jahr 2023. 75 Unternehmen fallen dabei auf den Games-Bereich. Unter den Unternehmen finden sich auch Branchen-Schwergewichte wie Electronic Arts, das einen Standort im Rheinauhafen betreibt. Hinzu kommen zahlreiche mittlere, aber vor allem auch kleine Unternehmen mit kreativen Ideen. Darunter die vielen unabhängigen Entwicklerstudios, die sich unter anderem auch im Indie-Bereich auf der Gamescom präsentieren.
7500 Beschäftigte waren 2024 in der Kölner Games- und E-Sport-Branche angestellt. 240 Millionen Euro Umsatz wurden laut städtischer Wirtschaftsförderung Kölnbusiness 2022 mindestens durch die Kölner Games-Branche erwirtschaftet.
335.000 Besucher kamen im vergangenen Jahr zur Gamescom, die damit seit Jahren die größte Videospielmesse der Welt ist. In diesem Jahr rechnet die Kölnmesse mit ähnlichen Zahlen. 1500 Aussteller sind in den Deutzer Messehallen dabei – so viele wie noch nie. Die Messe läuft noch bis Sonntag. Ebenfalls in Köln angesiedelt ist Europas größte Entwicklerkonferenz devcom, die im Vorfeld der Gamescom stattfand oder der Deutsche Entwicklerpreis, der im Dezember im Gürzenich vergeben wird.
Riesiges Videospiel-Turnier in der Lanxess-Arena
50.000 Fans sollen im kommenden Jahr beim viertägigen Videospiel-Turnier „Intel Extreme Masters“ dabei sein – noch einmal deutlich mehr als bei der diesjährigen Ausgabe Anfang August. Seit Jahren ist das Turnier in der Lanxess-Arena beheimatet, gespielt wird das Videospiel „Counter Strike“. Fans reisen für das Event aus aller Welt an. Köln ist auch deshalb ein wichtiger Standort für organisiertes und wettbewerbsorientiertes Gaming, dem E-Sport. Auch die ESL, einer der weltweit größten Veranstalter von E-Sports-Turnieren, hat ihren Sitz in Köln.
145.000Euro für die Kölner Games-Branche gibt es 2025 von der Wirtschaftsförderung Kölnbusiness. Weiteren Aufwind für die Branche soll auch der Ende 2024 gegründete Verein „Games Syndicate Cologne“ bringen. Ein Zusammenschluss von verschiedenen Akteuren der Branche verfolgt das Ziel, Entwickler, Unternehmen und Institutionen enger zu vernetzten und den Standort Köln in der Branche noch sichtbarer zu machen. Auch bei der Gamescom ist der Verein in diesen Tagen mit einem Stand präsent.
3 Master- und einen Bachelor-Studiengang im Bereich digitaler Spiele bietet das Cologne Game Lab der Technischen Hochschule Köln an. Aktuell sind am Institut für Spieleentwicklung und Forschung über 300 Studierende aus über 40 Nationen eingeschrieben. Einige von ihnen präsentieren auch auf der Gamescom ihre Projekte. 2010 wurde das Cologne Game Lab von Björn Bartholdy und Gundolf S. Freyermuth gegründet. Kooperationspartner sind die Internationale Filmschule, Stadt Köln, sowie Einrichtungen aus Industrie und Forschung. Im Masterstudiengang „Game Development & Research“ studieren auch Quereinsteiger , vom Opernsänger bis zum Archäologen.