Die Heilige Ursula und der Heilige Gereon sind als Kölner Stadtpatronen Namensgeber der ihnen geweihten Kirchen. Ihnen zu Ehren wird es ein Stadtpatronatsfest geben.
Zwölf Tage „kölsches Hochamt“Stadtpatrone Ursula und Gereon feiern gemeinsam

Innenstadtpfarrer Dominik Meiering rückt den Heiligen Gregorius Maurus im Rahmen der Patronatsfesttage in den Mittelpunkt.
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Einen Märtyrer-Tod starben die Namensgeber der beiden romanischen Kirchen St. Ursula und St. Gereon im 3. Jahrhundert und gingen damit in die Geschichte des antiken Kölns ein. Die ihnen geweihten Kirchen stehen in der Kölner Innenstadt nur knappe 400 Meter voneinander entfernt, und auch ihre Gedenktage am 10. Oktober (Gereon) und 21. Oktober (Ursula) liegen zeitlich nah beieinander. Anlässlich dessen lag es für Pfarrer Dominik Meiering nahe, die Feste für die beiden Heiligen gemeinsam zu feiern - und das gleich mit einer ganzen Reihe von Festtagen, eben vom 10. bis 21. Oktober. Es wird also ein kölsches Hochamt.
Gesine Schwan hält Festpredigt
Die Stadtpatronen-Festtage feierten in dieser zusammengelegten Form vor zwei Jahren Premiere. Und wer die Feste zusammenführt, muss auch die Gefeierten zusammenführen: In einem ersten Schritt werden die Reliquien und der Schrein der Heiligen Ursula nach St. Gereon gebracht und dort aufgebaut. Nach einer Fußwallfahrt mit Soldatinnen und Soldaten der Geron-Kasenerne, Kirchenführungen und einer Festmesse zum Patrozinum am 10. Oktober in St. Gereon, kommt es am 12. Oktober zum Höhepunkt der Festtage: In einer Prozession werden die Reliquien der beiden Stadtpatrone Ursula und Gereon nach St. Ursula gebracht. Zuvor findet in St. Gereon eine feierliche Vesper statt. Die Festpredigt hält die Politikwissenschaftlerin und frühere Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten Gesine Schwan. „Die Festrede steh im Zeichen der Versöhnung und des vorurteilsfreien Miteinanders“, sagt Meiering.
Die diesjährigen Patronatsfesttage werden noch für einen weiteren Anlass genutzt: „Wir möchten ganz deutlich daran erinnern, dass Kölns Identität auf dem Zusammenleben verschiedener Kulturen beruht“, erklärt Florian Duczek, Referent in der Citypastoral Köln Mitte. Denn an den diesjährigen Festtagen für die Kölner Stadtpatrone wird noch ein weiterer Märtyrer gefeiert: Der Heilige Gregorius Maurus war als Hauptmann der Thebäischen Legion, eine Einheit der römischen Armee aus dem späten 3. Jahrhundert, ins antike Köln gekommen, um für das römische Reich zu kämpfen. Theben liegt in Nordafrika, in Ägypten und ist heute bekannt als Luxor. Auch er starb, weil er sich wie der Heilige Gereon weigerte, den Kaiser als Gottheit zu verehren. Und Gregorius Maurus kommt in Köln gerade wieder zu Popularität. Denn sein Name wird auf dem Straßenschild der jetzigen „Mohrenstraße“ stehen. Auch aus diesem Anlass möchte Meiering den Heiligen im Rahmen der Festtage vorstellen. Gedenktag für Gregorius Maurus ist der 15. Oktober.
Heilige Messe zum Abschluss
Das Programm beginnt bereits mit einem vorgelagerten Ereignis am Donnerstag, den 2. Oktober, um 10.15 Uhr mit einer Heiligen Messe in St. Gereon im Beisein der Soldatinnen und Soldaten der Gereon-Kaserne. Am 11. Oktober um 11 Uhr findet eine auf Familien und Kinder ausgelegte Führung in St. Gereon statt. Auf dem Programm stehen neben musikalischen Darbietungen auch Kirchenführungen, Lesungen und weitere Heilige Messen. Der Abschluss am 21. Oktober wird mit einer Festmesse in St. Ursula gefeiert. Das Programm kann unter der Webseite www.stadtpatronen.koeln nachgeschlagen werden.