„Passagen“-Fest im Sommer?Publikumsmagnet wegen Corona verschoben

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Das 32. Kölner „Festival für Design, Architektur, Urbanität und Wohnen“ wird nicht wie geplant im Januar stattfinden können.

Köln – Die orangefarbenen Flaggen mit dem „Passagen“-Schriftzug werden auch in diesem Jahr nicht gehisst: Corona macht dem für 17. bis 23. Januar 2022 geplanten 32. Kölner „Festival für Design, Architektur, Urbanität und Wohnen“ einen Strich durch die Planung.

Passagen-Veranstalterin Sabine Voggenreiter sah sich kurz vor Weihnachten zur Absage der bundesweit größten Designschau in vielen Locations der Stadt gezwungen. In „normalen“ Zeiten zieht das Festival parallel zur Möbelmesse weit über 100 000 Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland an. „Wegen der aktuellen Corona-Entwicklung und der Unplanbarkeit, des drohenden Lockdowns und der bevorstehenden fünften Welle mit Omikron“ entschieden sich die Passagen-Macher zu diesen Schritt.

Chancen für Live-Event standen bis September gut

„Das tut weh, das war schon niederschmetternd, so kurzfristig absagen zu müssen“, sagt Sabine Voggenreiter. Was nun wie zu retten ist, wird gerade ausgelotet. „Vieles lässt sich ins kommende Jahr schieben, in dem dann die Passagen hoffentlich wieder stattfinden können. Wir hatten ein schönes, abwechslungsreiches Programm mit rund 150 Veranstaltungen zusammengestellt – unter den eh schon erschwerten Corona-Bedingungen. Es war fertig.“ Nun  laufen  Überlegungen für ein alternatives Live-Event im Sommer und virtuelle, hybride Projekte im Rahmen der „Passagen Extended“.

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In vielen Gesprächen mit internationalen Kreativen hatte Voggenreiter bei der Planung des Festivals  die Möglichkeiten ausgelotet. Noch bis September schienen die Chancen gut für das Live-Event 2022 an vielen Standorten, von Lofts  über Hotels und Museen bis zu Design-Stores. Doch es mehrten sich  Liefer- und Produktionsschwierigkeiten, kleinere Design-Startups drohten „in die Knie“ zu gehen.

Ende Dezember fiel endgültig die Entscheidung mit den neuen Corona-Regelungen des Landes NRW, die am 28. Dezember in Kraft traten – „und die für größere Publikumsveranstaltungen wie unsere aktuell das Aus sind“.  Ziel sei  grundsätzlich, das ganze Paket wieder auf die Design-Bühnen der Stadt zu bringen, „wenn Corona vorbei ist und es zulässt. Trotzdem können wir die Hände jetzt nicht in den Schoß legen, sonst geht die ganze Szene hier baden“.

Verschiedene Alternativveranstaltungen in Aussicht

Einige Ideen gibt es schon: Anfang September 2021 fand noch der beliebte Designparcours Ehrenfeld statt. „Wir denken darüber nach, ihn in diesem Sommer wieder zu veranstalten und auch live aufs Belgische Viertel auszudehnen, ergänzt von virtuellen Projekten der Passagen Extended“, sagt Voggenreiter.

Man könne auf den guten Erfahrungen mit dem Design-Schwerpunkt aufbauen, die Szene sei gut vernetzt und sehr aktiv. „Man könnte das Ganze eventuell unter ein Motto stellen, vor allem im öffentlichen Raum machen, mit Architektur verschränken. Vielleicht ergänzen wir das Alternativprogramm auch um die Ausstellung Designers Fair in der Pattenhalle, die immer viele Besucher angezogen hat.“ Eine Möglichkeit könne zudem eine Tour durch Werkstätten Kölner Gestalter sein.

Die Absage des Festivals rund um Gestaltung hat auch gravierende wirtschaftliche Konsequenzen. Aber finanzielle Unterstützung durch Förderprogramme von Bund und Stadt, Überbrückungshilfe sowie Sponsoren hätten bereits im vergangenen Jahr  geholfen. „Die Unterstützung  bleibt auch dieses Jahr bestehen.“ Im Nachhinein habe sie sich gefragt, „ob wir nicht besser schon voriges Jahr mit den Passagen  für den  Sommer statt Januar 2022 kalkuliert hätten, aber diese Welle war ja so nicht absehbar“, sagt  die Design-Expertin. „Hätte, hätte. Das ist jetzt vergossene Milch.“

www.passagen-extended.com

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