Kölnerin entdeckt Videos von sichSchlafende Freundin mehrfach missbraucht?

Gerichtsakten im Kölner Landgericht (Symbolbild)
Copyright: Nabil Hanano
Ein 48 Jahre alter Mann soll zwischen 2017 und August 2018 seine damalige Lebensgefährtin mehrfach vergewaltigt haben. Seit Montag steht er vor dem Landgericht. Laut der Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte bei seinen mindestens acht Taten die Widerstandsunfähigkeit seines Opfers ausgenutzt haben. „Der Angeklagte hatte zutreffend erkannt, dass die Geschädigte keinen entgegenstehenden Willen bilden und äußern konnte, weil sie in den betreffenden Situationen alkoholisiert war und schlief“, hieß es in der Anklage.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft wiegt schwer, dass die Taten das Opfer „besonders erniedrigt“ hätten. Die Beweislast gegen den Angeklagten stellt sich als erdrückend dar, da er selbst Videos von den sexuellen Übergriffen angefertigt hatte. Nach Verlesung der Vorwürfe mit detaillierter Schilderung diverser Tathandlungen räumte der 48-Jährige über Verteidiger Ingo Lindemann die Vorwürfe ein. Sein Mandant lege „ein vollumfängliches Geständnis im Sinne der Anklage“ ab, sagte der Anwalt. Weitere Angaben zu den einzelnen Vorwürfen wurden zunächst aber nicht gemacht.
Dateiordner mit „Muttis Erotik“
Die Videos und weitere Fotoaufnahmen soll der 48-Jährige in einem Dateiordner mit der Beschriftung „Muttis Erotik“ auf einer Festplatte gespeichert haben. Dort soll die Geschädigte die Videos im August 2018 entdeckt haben. Die Frau tritt in dem Verfahren als Nebenklägerin auf.
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Laut dem Vorsitzenden Richter handelt es sich um Filmmaterial im Umfang von rund vier Stunden und 40 Minuten. Ein Teil der Videos wurde noch am Montag von den Prozessbeteiligten unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Augenschein genommen.
Der Prozess ist mit weiteren fünf Verhandlungstagen bis Anfang Juli terminiert. (bks)