Sohn erkranktWarum eine Kölnerin ein Buch über ihr herzkrankes Kind schreibt
Tracie Frank Mayer bereitet im Ronald-McDonald-Haus ein Verwöhndinner für Eltern zu, deren Kinder im benachbarten Krankenhaus liegen. Mit ihrem Buch über die Erlebnisse mit ihrem herzkranken Sohn, will die 62-Jährige anderen Eltern Mut machen.
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Köln – Tracie Frank Mayer lächelt, schneidet Paprika und versprüht gute Laune im Ronald-McDonald-Haus an der Amsterdamer Straße. Einmal im Monat kocht die Nichte von Musik-Legende Quincy Jones hier zusammen mit anderen Ehrenamtlern ein „Verwöhndinner“. Eingeladen sind alle Eltern, die im Haus wohnen während ihre Kinder im Krankenhaus nebenan liegen.
„Tracie ist ein Sonnenschein“, sagt Hausleiterin Susanne Mühlenbein. Ebenso könnte sie aber sagen: Tracie ist eine Kämpferin. Denn die 62-Jährige kennt das Hoffen und Bangen um ein Kind aus eigener Erfahrung. Vor 34 Jahren erhielt sie nach der Geburt ihres Sohnes Marc eine niederschmetternde Diagnose. „Der Arzt sagte, Marcs Zustand sei nicht vereinbar mit der Natur.Ich sollte ihn sterben lassen.“ Das Herz des Säuglings hatte statt vier nur zwei Herzkammern. Ein halbes Herz, keine Chance auf ein Leben – so urteilten die Ärzte. Doch das wollte die Mutter nicht hinnehmen.
Kampf um Leben des Sohnes in Buch verarbeitet
Ihren langen Kampf um das Leben ihres Sohnes hat Tracie Frank Mayer in einem Buch verarbeitet. Es heißt: „Einen Herzschlag entfernt“. Auf gut 350 Seiten schildert die US-Amerikanerin das Auf und Ab, den Alltag, die Operationen und die vielen kleinen und großen Momente mit ihrem Sohn. Dabei greift sie auf Notizen zurück, die sie sich über die Jahre gemacht hat. Es entsteht ein lebendiges Bild einer „Löwenmutter“ .
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Die Leser begleiten die Familie über viele Jahre. Am Ende landen sie in der Gegenwart – Marcs Gesundheitszustand ist inzwischen gut. „Marc hat einen Universitätsabschluss in Betriebswirtschaft und arbeitet im Vertrieb. Nach einigen Jahren in New York City wohnt er heute wieder in Köln – was mich überglücklich macht.“
Mit ihrem Buch geht es Tracie Frank Mayer darum, anderen Eltern Mut zu machen. „Es ist wichtig, niemals aufzugeben. Ich möchte Menschen durch Marcs und meine Geschichte ermutigen“, sagt sie. Weiteres Anliegen der Mutter ist es, mehr Aufmerksamkeit auf seltene Krankheiten, wie die ihres Sohnes, zu lenken. „Und ich möchte für Empathie werben“, sagt Tracie Frank Mayer. Dazu hat sie bald eine große Bühne. Im September ist sie auf einen Kongress von Kinderkardiologen in Dubai als Speakerin eingeladen.