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Bombenfund in KölnUmfangreiche Sperrungen in Lindenthal – Bombe erfolgreich entschärft

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In Lindenthal ist ein Fünf-Zentner-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden und musste am gleichen Tag entschärft werden.

In Lindenthal ist ein Fünf-Zentner-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden und musste am gleichen Tag entschärft werden.

Ein Bombenfund in Köln-Lindenthal sorgte am Donnerstag für Chaos und viele Sperrungen. Zwei Schulen und Teile der Universität waren betroffen.

Dieser Fund brachte am Donnerstag das öffentliche Leben in Lindenthal gehörig aus dem Takt. Bei Arbeiten war am Vormittag an der Gronewaldstraße eine britische Fünf-Zentner-Bombe mit Heckaufschlagzünder entdeckt worden. Kurz nach der Entdeckung wurde der Betrieb am Apostelgymnasium erst einmal eingestellt und die Eltern aufgefordert, wenn möglich ihre Kinder abzuholen.

Doch nicht nur das Gymnasium, auch in der Johann-Joseph-Grundschule, der Liebfrauenschule und in der Domsingschule des Erzbistums gab es keinen Unterricht mehr. Wer nicht nach Hause konnte oder abgeholt wurde, fand in der Uni-Mensa Unterschlupf. Wegen der Bombenentschärfung mussten auch Teile der Universität geräumt werden, beispielsweise die Humanwissenschaftliche Fakultät.

Die Entschärfung des Blindgängers in Köln-Lindenthal sollte noch am Donnerstag geschehen

Betroffen war auch die stark frequentierte Dürener Straße mit ihren vielen Geschäften, Lokalen, Praxen und Büros. Auch dort galt: Die Räume abschließen und gehen. Die Entschärfung des Blindgängers in der Nähe des Rosengartens sollte noch am Donnerstag geschehen, entschieden die Experten des Kampfmittelräumdienstes direkt nach dem Fund. Um 20.28 Uhr meldeten sie dann, dass die Weltkriegsbombe entschärft werden konnte. Gleich nach der Entschärfung wurden die ersten Straßensperren aufgehoben.

Für die Dauer der Entschärfung mussten alle Bewohner im Umkreis von 400 Metern ihre Häuser verlassen. Betroffen waren über 5200 Menschen. Die Arbeiten von Ordnungsamt, Rettungsdienst und Feuerwehr waren aufwendig. In dem Gebiet leben nach Angaben der Stadt viele Menschen über 75 Jahren, die zum Teil nicht mehr gut zu Fuß sind und vom Rettungsdienst versorgt und liegend in Krankenhäuser gefahren werden mussten. Über den Tag verteilt hatte es rund 50 Krankentransporte gegeben.

Arbeiten von Ordnungsamt, Rettungsdienst und Feuerwehr waren aufwendig

Zudem mussten in Einzelfällen Mitarbeiter des Ordnungsamtes Spaziergängern deutlich machen, dass sie sich nicht im Sperrbereich aufhalten sollen und auch keine Schleichwege nach Hause nehmen sollen. „Wir haben ihnen gesagt, dass durch ihr Verhalten die gesamte Aktion länger dauern könnte“, sagte eine Sprecherin des Ordnungsamtes.

Auch um Menschen mit einem positiven Corona-Test mussten sich die Einsatzkräfte kümmern. Sie durften mit einer FFP-2-Maske ebenfalls in die Anlaufstelle an der Uni-Mensa – aber in einen getrennten Bereich. Vor den umfassenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen war dies so nicht möglich und die Infizierten mussten vom Rettungsdienst in Kliniken gefahren werden.

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