Weg vom Melaten-FriedhofHier bekommt Dirk Bachs rosa Bank eine neue Heimat

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Hella von Sinnen, Torsten Schlosser und Cornelia Scheel.

Hella von Sinnen, Torsten Schlosser und Cornelia Scheel auf der umgezogenen Bank.

Die rosa Sitzgelegenheit ist nicht länger am Melaten-Friedhof. Es ist ein Resultat der Wirren nach einem Verbotsversuch seitens der Stadt Köln.

„Das hier ist der optimale Ort für Dickis Bank“, sind sich Hella von Sinnen und Cornelia Scheel einig. Seit Donnerstagnachmittag ist die kleine rosa Sitzgelegenheit, die die beiden vor rund zehn Jahren für ihren guten Freund Dirk Bach auf den Melaten-Friedhof gestellt hatten, an einem neuen Ort. In der kleinen Bar des Atelier Theaters in der Roonstraße ist der neue Platz für das inzwischen bundesweit berühmte Stück.

„Wir gewähren Asyl“, waren sich Torsten Schlosser und seine Mitstreiter vom Atelier Theater sofort sicher, als die Anfrage von Hella von Sinnen kam. „Für uns ist das eine Ehre, dass die Bank jetzt bei uns steht“, sagt Schlosser. Schließlich hat Dirk Bach früher oft hier im Theater gespielt. Im Flur hängt immer noch ein Plakat mit ihm als Edgar.

Stadt kündigte an, dass private Bänke weg sollen

Dem Ortswechsel der Dirk-Bach-Bank waren wochenlange Wirren vorausgegangen nachdem die Stadt Köln Anfang August angekündigt hatte, dass sie wie alle privaten Bänke vom Melaten-Friedhof entfernt werden müsse. Zwischenzeitlich „entführten“ Unbekannte die Bank einige Tage und stellen sie dann zurück. Eine Petition, dass die Bank am Grab des beliebten Kölner Comedians bleiben müsse, erzielte online mehr als 22 500 Unterschriften.

„Mir ist das alles unangenehm. Ich fühle mich jetzt angekommen. Es ist schön, dass die Bank wieder im Leben steht und in der Welt der Kunst“, sagt von Sinnen.

Auf dem Melaten-Friedhof durften Bachs Freundinnen an einer öffentlichen Bank in der Nähe des Grabes eine Plakette mit der Aufschrift der Originalbank anbringen. Sie lautet „Audienz beim Mäusekönig“. „Er hat uns immer ‚meine Mäuse‘ genannt“, erklärt Scheel den Spruch. Allerdings passierte beim Graveur ein Malheur: Beim Spruch auf der städtischen Bank sind alle Wörter aneinandergeschrieben. „Original und Fälschung eben“, kommentiert von Sinnen. Der Todestag von Dirk Bach jährt sich am Sonntag, 1. Oktober, zum elften Mal.

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