Sondersitzung des FinanzausschussesKölner Radstadion wird teurer als das Rheinenergie-Stadion

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So soll das neue Radstadion in Müngersdorf aussehen.Der Bau wird nun deutlich teurer als geplant.

So soll das neue Radstadion in Müngersdorf aussehen. Der Bau wird nun deutlich teurer als geplant.

Der Grundstein für das Radsportleistungszentrum in Müngersdorf hätte längst gelegt werden sollen. Doch Kostensteigerungen sorgten für Verzug. Denn die Kosten haben sich mehr als verdoppelt. Auf 122 Millionen Euro.

Auf den Fluren des Rathauses ist schon seit Wochen von einer „Kostenexplosion“ die Rede, wenn es um den Bau des neuen Radsportleistungszentrums in Müngersdorf geht. Nun zeichnet sich eine Verdopplung der Kosten ab. Statt der bislang veranschlagten 60 Millionen soll das Radstadion 122 Millionen Euro kosten. Der Eigenanteil der städtischen Sportstätten GmbH soll von rund 40 auf 90 Millionen Euro steigen, den Rest wollen Land und Bund beisteuern. Am Donnerstag trifft sich der Finanzausschuss zu einer Sondersitzung, um über die Freigabe der Mittel zu beraten.

Auch ohne die enorme Kostensteigerung hätte der Bau der Multifunktionshalle, in der auch Volleyball und Basketball gespielt werden soll, die größte Investition der Sportstätten GmbH seit dem Bau des Rheinenergie-Stadions in den Jahren 2001 bis 2004 bedeutet. Der Bau des Radstadions würde nun sogar die Kosten für den Stadionbau übersteigen, denn diese lagen damals bei 117,5 Millionen Euro. Zuletzt hatte das Unternehmen „Moderne Stadt“ als Projektentwickler nach einem Generalunternehmer gesucht. Nun scheint eine Lösung in Sicht.

Köln gewann Ausschreibung

Die Zustimmung der Politik für den Bau gilt als sicher, wohl auch deshalb, weil sich Köln bei der Bewerbung für das Projekt gegen mehrere Mitbewerber durchsetzen konnte. Der Finanzausschuss soll nun dafür sorgen, dass der jährliche Betriebskostenzuschuss für die Sportstätten GmbH aufgestockt wird, um die höhere Zinslast tragen zu können. Die Rede ist von bis zu drei Millionen Euro pro Jahr. „Ich bin sehr glücklich, dass die Kämmerin die Übernahme der Mehrkosten zugesagt hat. Alles andere wäre für das Image der Stadt verheerend“, sagt Ulrich Breite (FDP), stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses.

Voriges Jahr hatten die Sportstätten ein Rekordergebnis erwirtschaftet. Mit 1,7 Millionen Euro fiel der Verlust so gering wie nie aus – im Haushalt waren 6,8 Millionen Euro Verlust eingepreist worden. Der Grundstein des Radstadions hätte bereits zu Jahresbeginn gelegt werden sollen, doch die enorm gestiegenen Materialkosten sowie die Zinsentwicklung sorgten für Verzögerungen.

In der Radsporthalle sollen bis zu 4000 Zuschauende Platz finden, im Innenraum soll ein Multifunktionsspielfeld entstehen, auf dem verschiedene Ballsportarten gespielt werden können. Sowohl die Basketballer der Rheinstars als auch die Zweitliga-Volleyballerinnen des DSHS Snowtrex wollen in der neuen Halle ihre Heimspiele austragen. In einem Anbau sollen Gästezimmer entstehen, in denen Sportlerinnen und Sportler bei Lehrgängen übernachten können.

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