Die Klinik ließ bereits im vergangenen Jahr ein externes Klima-Gutachten erstellen.
LVR-Klinik MerheimPatienten der Forensik beschweren sich über zu hohe Temperaturen

Archivfoto: Die LVR Klinik in Merheim
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Die Rede ist von einer für die Patienten „problematischen Belastung durch zu hohe Temperaturen“: In den Sommermonaten kam es in den letzten Jahren immer wieder zu Beschwerden in der Abteilung Forensische Psychiatrie und Psychotherapie II der LVR-Klinik in Merheim. Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie behandelt jährlich etwa 10.000 Patientinnen und Patienten ambulant und stationär. Am Standort Merheim ist auch eine der beiden forensischen Abteilungen, auch Maßregelvollzug genannt, untergebracht, die sich nach eigenen Angaben im Wesentlichen um schizophrene, straffällig gewordene Männer kümmert.
In einem Bericht schreibt die Ombudsbeauftragte der Klinik, dass es 2024 zwar keine Beschwerden aus dem Bereich Forensik II zur Überbelegung der Stationen gegeben habe - wohl aber wieder zur Klimasituation. „Aus diesem Grund wurde bereits im vergangenen Jahr ein Gutachten von einer externen Firma erstellt“, teilt eine Sprecherin der Klinik auf Anfrage der Rundschau mit. Diese habe ein Konzept erarbeitet, das verschiedene technische Lösungen für die Stationen skizziert: etwa die Kühlung über Heizkörper oder eine Ausweitung der Lüftungsanlage.
Maßnahmen gegen die Hitze: Trinkwasserbrunnen
Das Gutachten soll von der Klinik bereits ausgewertet und eine Energieberatung zur Umsetzung hinzugezogen worden sein, heißt es in dem Bericht. Ob eine Umsetzung der Lösungsvorschläge jedoch noch in 2025 erfolge, sei fraglich, schreibt die Ombudsbeauftragte. „Die Umsetzung von einer oder mehrerer der vorgeschlagenen Maßnahmen hängt von den personellen und finanziellen Mitteln ab und möglichen Ausweichkapazitäten, falls für die Arbeiten Patientenzimmer vorübergehend freigezogen werden müssten“, so die Klinik-Sprecherin weiter. Über die baulichen und technischen Lösungen hinaus werde nun versucht, mit unterschiedlichen Maßnahmen auf die Hitze in den Sommermonaten angemessen zu reagieren. Dazu gehören laut Klinik Trinkwasserbrunnen sowie extra beschattete Außenflächen.
Auch am zweiten Standort, der Forensik II in der LVR-Klinik in Porz, seien seit der Inbetriebnahme im Jahr 2009 mehrere Maßnahmen getroffen worden, um die Wärmebelastung für die Patienten zu verringern. „Darunter fällt beispielsweise die Installation von Sonnenschutz-Außenfensterjalousien“, so die Sprecherin. In den vergangenen Jahren habe es daher laut der Ombudsfrau keine Beschwerden zur Klimasituation in der Porzer Klinik gegeben. Trotzdem befinden sich laut der Klinik weitere Maßnahmen für Patienten und Mitarbeitende bereits in der Umsetzung, die vorrangig die Klimatisierung der sogenannten „Kriseninterventionräume“ verbessern sollen.