Hölderlin-Gymnasium in KölnEltern fühlen sich hintergangen

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Schüler halten ein Plakat hoch, auf dem „Schulbau first!? Mit uns machbar!“ zu lesen ist.

Vor dem Rathaus protestiert die Schulgemeinde regelmäßig für den Schulneubau des „HöGy“ am alten Standort.

Um eine veraltete Studie zum Neubau des Hölderlin-Gymnasiums in Köln gibt es Ärger. In einem Protestbrief kritisieren sie die Verwaltung. Dahinter steckt ein langes Hin und Her.

Eltern aus dem Arbeitskreis Schulneubau des Hölderlin-Gymnasiums sind empört. Sie fühlen sich schlecht informiert und kritisieren in einem Protestbrief die Verwaltung. Der Grund: Auf der Tagesordnung des Schulausschusses am 21. November steht überraschend eine Mitteilung zum Neubau an der Graf-Adolf-Straße. Der Schulausschuss fordert bereits seit Jahren eine Machbarkeitsstudie zum Hölderlin.

Sie trägt das Datum „Planungsstand 2019, nicht fortgeschrieben“ und entspricht auch inhaltlich dem damaligen Stand – „wobei 2021 sogar noch eine Expertenstudie erschien, die die Verwaltung ebenfalls unveröffentlicht ließ“, kritisieren Eltern im aktuellen Brandbrief an die schulpolitischen Sprecher der Ratsfraktionen.

Neubau des Hölderlin: Studie ist bis heute nicht erstellt

Hintergrund ist ein langes Hin und Her zur Standortfrage, Sanierung und Neubau: Mitte 2021 beschloss der Schulausschuss einstimmig, ein neues Hölderlin-Gymnasium an einem einzigen und nicht an zwei verschiedenen Standorten zu erstellen.   Dazu sollte von der Verwaltung eine Studie erstellt werden, was bis heute nicht geschehen sei. Die Vorgaben des Ausschusses hätten in der nun vorgelegten Studie von 2019 gar keine Anwendung gefunden: „Es wurde hier schlicht eine alte Studie als Ergebnis geliefert, die zudem noch mit zahlreichen Mängeln behaftet ist“, kritisiert der Arbeitskreis. Trotzdem solle diese nun Grundlage für eine Verlagerung der Schule sein.

In einem Workshop Ende Oktober 2019 hieß es von der Stadt, das „HöGy“ müsse wegen zu wenig Platz am angestammten Gelände geteilt werden. Selbst mit dem angedachten Zweitstandort Holweider Straße könne die benötigte Fläche nicht vollständig erreicht werden, erläutert Tanja Schmitt vom Arbeitskreis. „Jetzt zeigt aber sogar die alte Studie etwas ganz anderes: Die angedrohte Zweiteilung der Schule ist überhaupt nicht nötig, jetzt nicht und war es auch vor drei Jahren schon nicht. Laut Studie passt die Schule auch als Neubau auf das angestammte Grundstück. Diese Desinformation von Politik und Schule bedarf dringend einer Klärung“, fordert die engagierte Mutter.

Vor kurzem wurde die Schule von der Stadt darüber informiert, dass das Mülheimer Gymnasium an die Holweider Straße umziehen und auf dem derzeitigen Grundstück Graf-Adolf-Straße eine Grundschule entstehen solle. Die Schulkonferenz des „HöGy“ beschloss dagegen im Oktober, die Stadt aufzufordern, „die Machbarkeitsstudie aus 2019 auf nicht berücksichtigte Planungsprämissen am Standort Graf-Adolf-Straße zu überprüfen, verbunden mit der Frage, warum diese nicht fortgeführt wurde.“ Sie favorisiert weiter den Verbleib am jetzigen Standort – mit Generalsanierung oder Neubau. Auch einer teilweisen Auslagerung von Sport- und Pausenflächen würde die Schulgemeinde zustimmen, wenn das nötig wäre.

Auch zum nächsten Schulausschuss am 21. November werden wieder Vertreterinnen und Vertreter der Schulgemeinde protestieren und sich für den Erhalt des zentralen „HöGy“-Standorts im Mülheimer Veedel einsetzen.

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