Seit dem Winter ließen sich in 26 Räumen die Heizkörper nicht abschalten, die Rundschau berichtete am Dienstag. Nun wurde gehandelt.
HitzerekordtageRheinenergie schaltet Dauer-Heizung am Hölderlin-Gymnasium ab

Das Hölderlin-Gymnasium in Köln-Mülheim
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Die Rheinenergie hat in Abstimmung mit der Stadt Köln am Hitzerekordtag die Heizungsanlage am Mülheimer Hölderlin-Gymnasium nun doch komplett abgeschaltet. Die Kölnische Rundschau hatte berichtet, dass trotz der tropischen Temperaturen an der Mülheimer Schule in 26 von 70 Räumen die Heizkörper weiterlaufen. Die Stadt teilte zunächst mit, die gesamte Heizungsanlage müsse in Betrieb bleiben, um die Warmwasserversorgung für die Duschen der Turnhalle zu gewährleisten. Am Nachmittag kam dann der Nachtrag, dass die Rheinenergie die gesamte Anlage abgeschaltet habe. Die Duschen dürften nun also kalt bleiben – das war möglicherweise am Mittwoch ganz angenehm.
„Behördenmodelle“ sind schuld
Zur Ursache für das heiß gelaufene Schulgebäude erklärte die Stadt: Die Heizungsanlage laufe immer komplett. „Die Anforderung wird an den Heizkörpern mittels Ventil und Thermostatkopf bestimmt. In den Klassenräumen sind jedoch sogenannte Behördenmodelle verbaut, die über eine definierte Voreinstellung verfügen und nicht manuell bedient werden können.“ Dies sei standardmäßig so, damit „insbesondere die Schülerinnen und Schüler nicht selbstständig Einstellungen vornehmen können“. Nun habe man festgestellt, dass 64 Thermostate und Heizkörperventile defekt seien. Wie berichtet, laufen zahlreiche Heizkörper seit dem Winter permanent weiter. Die Schulleitung hatte auf Anfrage der Rundschau erklärt, das Problem sei bereits im März an die Stadt gemeldet worden.

Ein Heizkörperthermostat mit einer Pflanze daran, die von Sonnenlicht angestrahlt wird.
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Die Stadt teilte Mittwoch mit, die Gebäudewirtschaft habe am 17. Juni eine Störmeldung über zu hohe Zimmertemperaturen in Klassenräumen erreicht. Warum die Information erst drei Monate später zur zuständigen Abteilung gelangte, ist unklar. Das Hauptgebäude des Hölderlin-Gymnasiums stammt aus dem Jahr 1912, es soll abgerissen und neu gebaut werden. Die Stadt teilt weiter mit: „Die Überprüfung hat ergeben, dass insgesamt 64 Thermostate und Heizkörperventile in rund 30 Klassenräumen defekt sind und ausgetauscht werden müssen. Der Austausch sei beauftragt worden und solle kurzfristig erfolgen.“
Die Schülerinnen und Schüler dürfen in Mülheim also am Donnerstag die doppelte Abkühlung genießen: Die Temperaturen sind gesunken, und die Heizung ist aus. Die Stadt vermeldet zur Abschaltung der Heizung zufrieden: „Damit konnte vorerst schon vor dem beauftragten Austausch der Thermostate und Heizkörperventile am Standort Abhilfe geschaffen werden.“ Vergleichbare Probleme gebe es an weiteren Schulen in Köln nicht.