Pizza aus dem Schrank? Milch per Abholcode? „Einfach hin und weg“, mit diesem Motto werben immer mehr Einzelhändler mit fertig gepackten und abholbereiten Einkäufen ohne Wartezeit in Abholstationen. Dabei handelt es sich um fest installierte Stationen, die optisch an die Packstationen von DHL erinnern. Der Lebensmittelkonzern Rewe hat an der Mülheimer Schanzenstraße eine Station in Betrieb. Insgesamt sind es zwei in Köln. Eine weitere befindet sich an der Frankenstraße in Gremberghoven.

Einkauf kontaktlos und ohne Warteschlange

Die Stationen sind ein weiteres Angebot, um dem Kunden mehr Flexibilität beim Einkauf zu ermöglichen. Aus Sicht des Konzerns, werden so Lücken im Handelsnetz geschlossen. Rewe möchte damit unabhängig vom Supermarkt in der Umgebung mehr Märkte in die Innenstadt bringen. Vor allem dorthin, wo nicht genügend Fläche für einen Markt ist. „Bundesweit gibt es rund zehn Abholstationen“, teilt das Unternehmen mit, vor allem in Köln und Berlin. In diesem Jahr sollen bundesweit weitere dazu kommen.

„Abholstationen sind ein weiterer Trend, um ein kanalübergreifendes Einkaufserlebnis zu bieten“, sagt Andreas Kruse vom Kölner Handelsforschungsinstitut EHI. In den letzten Jahren hat der Anteil von online eingekauften Waren deutlich zugenommen. Seit der Corona-Pandemie hat der Lieferservice des Rewe-Konzerns alle Hände voll zu tun. Für Kruse sind beide Phänomen Teil einer Entwicklung: Der stationäre Einzelhandel wird immer mehr mit dem Onlinehandel verbunden, sagt er, der Kunde fordere mehr Flexibilität – und bekommt sie.

Neuer Anbieter in Köln

Lieferdienst Circus will hart umkämpfte Branche aufmischen

Von

Simon Westphal

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In Köln bieten auch einige dm-Filialen Abholstationen an (siehe Infotext). Baumärkte wie Hornbach testen ebenfalls den neuen Service, allerdings noch nicht in Köln. In den Rewe-Stationen können Kunden den bestellten Einkauf rund um die Uhr abholen. Ab einem Mindestbestellwert von 20 Euro und einer Servicegebühr von zwei Euro kann der Abholservice genutzt werden. Der Einkauf wird unter Einhaltung der Kühlkette zur Station gefahren. Damit die bestellten Produkte und auch Tiefkühlware stets frisch bleiben, sind die Stationen mit unterschiedlich temperierten Fächern ausgestattet.

Wer die Abholung seines Einkaufs bei einer Packstation testen möchte, wählt im Rewe-Onlineshop „Abholservice“ aus, gibt die entsprechende Postleitzahl ein und wählt eine der beiden Abholstationen in der Nähe. Nach dem Festlegen eines Abholtermins kann beliebig der Warenkorb zusammengestellt werden. Der Einkauf wartet zum Wunschtermin gepackt in der gewählten Abholstation, dort können Kunden ihren Einkauf flexibel und ohne Warteschlange abholen.

Drogeriemärkte

Die Abholstationen der Kette dm befinden sich anders als bei Rewe im Laden selbst und sind daher an die Öffnungszeiten der Filiale gebunden.

63 Filialen der Drogeriemarkt-Kette gibt es in Köln. Davon besitzen 26 Abholstationen. Über die „Mein dm-App“ oder den Onlineshop können die Lieferungen direkt in den dm-Markt bestellt werden. Es gibt die Option „Express-Abholung“, dabei ist eine Abholung innerhalb von drei Stunden möglich. Kunden, die nicht Teil des Vorteilsprogramms „Mein dm“ sind, zahlen eine Servicepauschale von 2,95 Euro.

Alternativ gibt es die „Lieferung in den dm-Markt“, hierbei kann das Paket innerhalb von zwei bis drei Werktagen für 4,95 Versandkosten abgeholt werden.

26 Artikel darf der in den Stationen bereitgestellte Einkauf maximal umfassen. Für die Abholung erhalten Kunden einen Code, den sie an der Station eintippen. Während der Öffnungszeiten des jeweiligen dm-Marktes können die Produkte kontaktlos und ohne Wartezeit abgeholt werden. (LV)