Effektvolle Lichtshow und Publikumsnähe prägten das Beatsteaks-Konzert in Köln. 4000 Fans erlebten eine packende Atmosphäre und tanzten begeistert.
Konzert in KölnMit dieser Setliste überraschten die Beatsteaks im Palladium

Gaben Vollgas: Arnim Teutoburg-Weiß (l.) und Peter Baummann
Copyright: Sascha Kinzler
Die Berliner Band Beatsteaks feiert in diesem Jahr 30-jährigen Geburtstag: 1995 gründete sich das Rock-Quintett mit der Punkt-Attitüde in Berlin. Grund genug, auf große Tournee zu gehen. „Please Tour 2025“ heißt letztere, umfasst 25 Stationen und ist nach dem 2024-Album „Please“ benannt. Wer aber dachte: „Aha, die Tour zum Album, da werden viele neue Songs gespielt!“ erlebte beim ausverkauften Kölner Konzert im Palladium eine Überraschung: Tatsächlich kam im Palladium trotz des Tour-Titels kein einziges Lied von „Please“ zu Gehör – und auch keines der beiden vorherigen Alben. Denn eigens für Köln hatte die Band ihre bisherigen Tour-Setlisten verworfen.
Eine Setliste voller Nostalgie
„Es ist so schön wieder hier zu sein! Es ist ein halbes Jahr her, da versprach ich, eine komplett andere Setlist – hier kommt sie!“, wandte sich Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß nach dem fünften Lied an die 4000 Fans. Im Oktober 2024 war die Band nämlich zuletzt im Palladium aufgetreten. „Wir spielen heute nur Songs der ersten vier Alben!“ So ganz stimmte das zwar nicht, doch 16 der insgesamt 24 Nummern des Abends und damit zwei Drittel des Konzertes stammten tatsächlich von den ersten vier Alben. Darunter natürlich Klassiker wie „Hello Joe“ und „Hand in Hand“ – nicht nur hier sangen die Fans den Refrain lauter als die Band, und die spielten wie üblich durchaus in amtlicher Punk-Lautstärke.
Puristisches Bühnenbild mit packender Lichtshow
Das Berliner Sextett hielt die Bühnendekoration schlicht, aber effektiv: Ein vielseitig beleuchtbarer LED-Schlauch zog sich quer über die Bühne, begann links als ein „b“, schlängelte sich den Umrissen der Verstärkertürme folgend nach rechts zu einem „s“ und spannte dabei einen großen Bogen über den Schlagzeuger Thomas Götz. Hinzu kamen hoch über und vor der Bühne aufgehängte Scheinwerfer, Spots und Stroboskope – das reichte, um Ambiente von „besinnlich“ bis „Party“ zu erzeugen. Das zentrale Element der Bühnenshow waren jedoch kleine Plattformen vor der ersten Reihe des Publikums, auf die Frontmann Teutoburg-Weiß immer wieder über den Bühnengraben hinweg stieg, um dem Publikum nahe zu sein. So entstand schnell eine festivalartige Stimmung und enge Verbindung zwischen Band und Fans – und spätestens ab der Mitte des Konzertes wurde auch in der letzten Reihe durchgehend getanzt.
Vielfältiger Sound und emotionale Höhepunkte
Das musikalische Spektrum des Abends reichte von waschechtem, harten Punk-Rock („Unminded“), spaßigem Ska-Punk („Me Against The World“), groovig-besinnlichem Grunge-Pop mit Delay-Gitarre im „The Cure“-Stil („Disconnected“) über beschwingenden Pop („Milk & Honey“) bis hin zu dem, was die Beatsteks wie kaum eine andere Band können: Zugleich vertrackten wie eingängigem Pop („Make a Wish“/„Hand in Hand“). Zwischendurch wurde es auch mal melancholisch-poppig („Soothe Me“), oder, wie etwas bei dem nur mit Gesang und Gitarre beginnenden Cover-Song „Hey Du (Du bist schön, auch wenn Du weinst)“. Zum Schluss bedankte sich Arnim Teutoburg-Weiß euphorisch: „Ihr seid das beste Publikum außerhalb Berlins, das man sich vorstellen kann! Es ist original, wie zu Hause spielen, und zwar seit 1998! Köln, vielen, vielen Dank!“
Eröffnet hatte den Abend das Frauen-Punk-Rock Trio „Diva Heaven“, die für ihren druckvollen Auftritt viel Applaus erhielten.