Mitte März soll das Museum für Ostasiatische Kunst ein ein neues Fenster erhalten. Es handelt sich um eine Sonderanfertigung mit deutlich höheren Sicherheitsstandards als bislang.
Nach Einbruch ins Museum für Ostasiatische KunstSo sicher ist das neue Panzerglas im Ostasiatischen Museum

Eine Metallplatte ersetzt derzeit noch das Fenster, durch das die Täter beim Einbruch am 13. September ins Museum für ostasiatische Kunst eingedrungen waren.
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Nach dem Einbruch ins Museum für Ostasiatische Kunst im vorigen September soll nun das Fenster ausgetauscht werden, durch das die Täter eingedrungen waren. Aufgrund der hohen Sicherheitsanforderungen hat die Stadt eine Sonderanfertigung in Auftrag gegeben. Mitte März soll das neue Fenster nun eingebaut werden. Aufgrund langer Lieferzeiten sei eine frühere Montage nicht möglich gewesen. Das neue Fenster werde durch Panzerglas gesichert sein.
In der Nacht zum 13. September waren Diebe durch ein nur notdürftig gesichertes Fenster ins das Museum an der Universitätsstraße in Lindenthal eingedrungen und hatten Porzellane im Millionenwert gestohlen. Nachdem unbekannte Täter das bodenhohe Fenster im Juni beschädigt hatten, war das Glas lediglich durch Sperrholz ersetzt worden. Nun soll ein Fenster „mit wesentlich höherer Widerstandsklasse“ eingebaut werden, teilt die Stadt mit. Das neue Fenster besteht aus mehreren Glasschichten, die mit Kunststofffolie oder Spezialharz fest verbunden werden.
Sicherheitstest mit Eisenkugel
Entwendet wurden neun Objekte, acht davon zählten zum Gründungsbestand des Hauses, den das Ehepaar Frieda und Adolf Fischer zwischen 1906 und 1911 für das Museum in China erworben hatten. Ebenfalls gestohlen wurde ein Teller der Ming-Dynastie, eine Schenkung des Förderkreises des Museums aus dem Jahr 2015. Derzeit fehlt jede Spur vom Diebesgut. Museumsdirektorin Shao-Lan Hertel sieht die Tat im Zusammenhang mit einer ganzen Reihe von Kunstdiebstählen, die sich in jüngerer Vergangenheit in Europa ereignet haben. Sie spricht von „professionalisierten kriminellen Aktivitäten“, mit der viele Museen zu kämpfen hätten. Ihr Ziel sei es, nun „die Relevanz systematischen Kunstraubs“ sichtbarer zu machen. Dies soll unter anderem auf der Internetseite des Museums geschehen, denkbar sei auch ein eigener Ausstellungsbereich im Museum.
In den 1970er Jahren waren nahezu alle Fenster im Erdgeschoss des Museums am Aachener Weiher mit stabilen Gitterstäben versehen worden, ausgespart wurden lediglich einige schmale Fenster -- durch eines waren die Täter eingedrungen. Bei dem Einbruch war laut Stadt ein hoher Sachschaden „am Baukörper“ entstanden. Das nun bestellte Panzerglas der Sicherheitsstufe DIN EN 356 wird geprüft, indem eine etwa vier Kilogramm schwere Eisenkugel aus verschiedenen Höhen auf die Scheibe fallen gelassen wird.