Toter Säugling in Köln-BilderstöckchenPolizei sucht Hinweise zu diesem Handtuch
Köln – Nach der Entdeckung eines toten Babys vor der Babyklappe in Bilderstöckchen forciert die Mordkommission ihre Ermittlungen und fahndet intensiv nach den Eltern.
Dazu veröffentlichte die Behörde am Dienstag ein Foto des Handtuchs, in das der kleine Junge eingewickelt gewesen war.

In diesem Handtuch war das tote Baby eingewickelt.
Copyright: Polizei
Das stark verschmutzte und verschlissene, 90 mal 40 Zentimeter große Handtuch besteht aus weißem Frottee. Es hat ein Blumenmuster mit grüner sowie lilafarbener Umrahmung.
Der tote Säugling war am Montag gegen 10.45 Uhr im Freien vor der Babyklappe entdeckt worden. Rechtsmediziner gehen nach der Obduktion davon aus, dass der Junge zum Zeitpunkt seiner Geburt noch gelebt hat. Die Staatsanwaltschaft ermittele wegen eines Tötungsdelikts durch Unterlassen, sagte ein Sprecherin. „Der Junge ist nach der Geburt nicht ausreichend versorgt worden“, betonte ein Polizeisprecher.
Babyklappe war nicht defekt
Die technische Überprüfung der Babyklappe am „Haus Adelheid“ habe keine Hinweise auf einen Defekt ergeben, teilte ein Polizeisprecher weiter mit. Die Ermittler gingen daher davon aus, dass der Säugling bewusst so vor der Babyklappe abgelegt worden sei, dass der Alarm nicht ausgelöst wurde. Die Mordkommission bittet insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Krankenhäusern und Frauenarztpraxen, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen, wenn eine Frau mit Symptomen einer kürzlich erfolgten Entbindung vorstellig werden sollte, aber kein Baby habe. Weitere Untersuchungen in der Rechtsmedizin sollen Erkenntnisse darüber geben, wie lange das Kind schon auf der Welt war.
Möglicherweise habe die Kindsmutter nach der Geburt keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, befinde sich in einer psychischen Ausnahmesituation und nehme die dringend erforderliche postnatale Behandlung nicht in Anspruch, so die Polizei. Die Ermittler appellierten an die Eltern, sich dringend an eine Beratungsstelle zu wenden.