Notruf in KölnKatzen überleben monatelang alleine in Müllwohnung

Diese Katze wurde nach vier Monaten aus der Wohnung gerettet.
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Köln – Der Notruf kommt direkt von einer Entrümpelungsfirma. Als Mitarbeiter sich durch Kartons und Müll kämpfen, der sich in einer Wohnung im Rechtsrheinischen zum Teil bis unter die Decke türmt, entdecken sie plötzlich eine weiße Katze inmitten des Unrats. „Der Gestank war übel, die Fenster waren geschlossen“, sagt eine Ehrenamtlerin des Vereins „Straßenkatzen Köln“. Gut vier Monate hat das Tier in dem Chaos überlebt.
Säcke voller Trockenfutter auf dem Boden
Am Freitag eilt die Katzenhelferin erneut nach Köln. Denn in dem Gerümpel taucht eine zweite Katze auf, die sie in ihre Obhut nimmt. Mitte Juli war die Wohnungstür versiegelt worden, die Mieter waren abgetaucht. Ernährt haben sich die Katzen seitdem ziemlich einseitig. „Auf dem Boden lagen Säcke mit Trockenfutter, die aufgerissen waren“, sagt Gabriela Biesek, Vorsitzende des Katzenvereins. Getrunken haben die Tiere offenbar aus der Kloschüssel. Die Nachbarn im Haus seien fassungslos gewesen, sie hatten wohl angenommen, die Tiere wären längst aus der Wohnung geholt worden.
Die Namen der beiden Katzen sind nicht bekannt, nun leben sie erstmal bei der Ehrenamtlerin, die sie aus der Wohnung geholt hat. „Der Zustand der Tiere ist erstaunlich gut, sie sind nicht abgemagert, nur etwas scheu“, erzählt sie. Zur Begrüßung hat sie den Tieren Nassfutter hingestellt. „Sie sind drüber hergefallen“, sagt sie und schmunzelt.
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Weil ungewiss ist, ob sich in der Wohnung noch mehr Katzen verstecken, haben die Vereinsmitglieder nun Katzenfallen und Kameras installiert, um die Tiere schnellstmöglich aus dem Elend zu befreien. Der Verein kümmert sich insgesamt um etwa 80 Katzen, die von den Mitgliedern betreut und vermittelt werden. In einigen Großpflegestellen leben bis zu 20 Tiere Nun wollen sie prüfen lassen, ob die beiden Katzen kastriert sind.