Öffentlicher Dienst11.000 Beschäftigte demonstrieren in Köln

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Die Gewerkschaft Verdi rief zur Kundgebung auf dem Heumarkt auf.

Die Gewerkschaft Verdi rief zur Kundgebung auf dem Heumarkt auf.

„Gelbwesten“ auf dem Heumarkt: Die Gewerkschaft Verdi zeigt sich sehr zufrieden mit der Beteiligung bei der heutigen Demonstration.

Unter großer Beteiligung der Beschäftigten hat heute Mittag eine Kundgebung der Gewerkschaft Verdi auf dem Heumarkt stattgefunden. Nach Gewerkschaftsangaben nahmen rund 11.000 Beschäftigte teil  – unter anderem aus Kommunen, Kindergärten, Altenheimen, Abfallwirtschaft oder Sparkassen. Sie kamen aus dem Großraum Köln und waren von drei Startpunkten als Demonstrationszüge am Vormittag durch die Stadt zum Heumarkt gelaufen.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Beteiligung. So voll ist der Heumarkt sonst nur an Karneval. Das will schon was heißen“, sagte Daniel Kolle, Bezirksgeschäftsführer von Verdi. „Es sind auffällig viele junge Leute dabei. Bei ihnen geht es um die Zukunft und das ist ihnen auch bewusst“, stellte die stellvertretende Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Britta Munkler fest.

Viele junge Menschen demonstrieren

„Uns ist es wichtig, Druck auf die Straße zu bringen“, sagte ein junger Bankkaufmann aus Düren. Allein von der Sparkasse im Stadtgebiet Düren seien zwei volle Busse und mehrere Autos nach Köln gekommen. „Wir von den Sparkassen sollen bei der Tarifrunde noch mal ein Sonderopfer bringen. Dabei stellen wir jetzt gerade nach der abgeschlossenen Ausbildung fest, wie knapp es mit dem Geld wird“, erklärte der junge Mann.

„Beeindruckend, wie geschlossen wir hier zusammenstehen“, urteilten Erzieherinnen aus Leverkusen. Verdi-Bundesvorsitzender Frank Werneke, Hauptredner auf der Bühne am Heumarkt, erntete mit seiner Rede viel Beifall und lautstarke Pfeifkonzerte. „So kann es nicht weitergehen. Ein dauerhaftes Arbeiten am Limit ist nicht möglich“, war eine der Aussagen, die besonders viel Zustimmung fanden.

Streik dauert noch den ganzen Tag

Überlegungen, das Streikrecht einzuschränken, erteilte Werneke eine klare Absage. In der Tarifauseinandersetzung zwischen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen fordert die Gewerkschaft 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 500 Euro mehr monatlich. Die Kundgebung in Köln war Teil eines zweitägigen Warnstreiks im Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen. Der Streik dauert noch den gesamten Dienstag. Die Kundgebung ist bis 14 Uhr angesetzt.

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