Heike Herden will Oberbürgermeisterin werden. Die 37-jährige selbstständige Fotografin und Autorin aus Vogelsang stützt ihre Kandidatur dabei auf die „Partei des Fortschritts“ (PDF), die bundesweit nach eigenen Angaben bereits rund 1000 Mitglieder hat.
„Partei des Fortschritts“Heike Herden will als OB in Köln eine bessere Verwaltung

OB-Kandidatin Köln Partei des Fortschritts
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Herden ist die NRW-Sprecherin der Partei und hat nun den Chefposten im Rathaus ins Visier genommen: Wie sie selbst erzählt, auch um ihre erst vor fünf Jahren gegründete Partei einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Sie hat aber auch konkrete politische Ziele für die Stadt. So geht es ihr darum, Bürgerinnen und Bürger konsequenter und transparenter in Entscheidungen einzubinden – und sie nicht als Bittersteller zu behandeln.
„Organisieren kann ich sehr gut!“
Auslöser für ihr politisches Engagement waren Erfahrungen mit der Stadtverwaltung im Schülerspezialverkehr. In eigener Sache habe sie dort erlebt, wie sie aus ihrer Sicht stets ausweichende und falsche Antworten auf ihre Fragen bekam. So etwas solle mit ihr als Oberbürgermeisterin nicht mehr vorkommen. „Ich sehe die Notwendigkeit, in Köln etwas zu verändern, damit die Stadt wieder den Bürgern zurückgegeben wird“, erklärt Heike Herden im Gespräch mit der Rundschau.
Würde sie gewählt werden, läge ihr Schwerpunkt auf der Repräsentation der Stadt und auf der Organisation der Arbeit im Rathaus: „Und organisieren kann ich sehr gut!“ Mitbestimmung der Bürger solle digital verbessert werden, so die Kandidatin. Außerdem spricht sie sich für mehr Bürgerentscheide aus: „Wer mitgestaltet, geht auch pfleglich mit der Stadt um.“
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Wahlkampf ohne Plakate
Sie plädiert sich für mehr Grün und für bessere öffentliche Verkehrsmittel. Die Innenstadt könne man nicht von heute auf morgen autofrei machen, vorher müsse eine gute Struktur mit Bussen, Bahnen und Fahrradwegen geschaffen werden. Zudem müsse beachtet werden, dass Gehbehinderte auf das Auto angewiesen seien, wenn sie beispielsweise zum Einkaufen in die Stadt wollen.
Um dem Mangel an Fachkräften in der Stadtverwaltung zu begegnen, will Heike Herder verstärkt „Quereinsteiger mit Ahnung reinholen“. Herden ist im Internet vor allem als Food-Bloggerin bekannt.
Sie will im Wahlkampf für die „Partei des Fortschritts“ keine Plakate aufhängen, weil das ökologisch problematisch und mit hohen Kosten verbunden sei. Im Wahlkampf für das EU-Parlament habe das schon funktioniert: Man habe es im vergangenen Jahr ganz ohne Plakate geschafft, dass der Kölner Lukas Sieper für die PDF gewählt worden sei.