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Nicht mehr wirtschaftlichWarum das Autokino in Köln-Porz vor dem Aus steht

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Während der Corona-Pandemie veranstalteten Brings das letzte große Ereignis auf dem Gelände des Porzer Autokinos.

Das letzte große Ereignis auf dem Gelände des Porzer Autokinos: Das Brings-Konzert im Mai 2020.

Das Autokino in Köln-Porz war eines der letzten seiner Art in Deutschland. Nun macht es dicht. Die Gründe.

Nicht nur die CDU in der Porzer Bezirksvertretung hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ihr die Märkte auf dem Gelände des Porzer Autokinos an der Rudolf-Diesel-Straße ein Dorn im Auge sind. Kritik gab es oft genug auch von anderer Seite, zu unterschiedlich und auch zu unübersichtlich sei das Angebot, spätestens nach einer Razzia vor einigen Jahren stand auch der vage Verdacht halbseidener Geschäfte im Raum.

Müll- und Verkehrsprobleme sorgten zusätzlich für Ärger. An drei Tagen die Woche ist der Platz unterschiedlich belegt, dazu kommt ein Trödel alle vier Wochen sonntags. Auch Lebensmittel werden gehandelt, obwohl das nach dem gültigen Einzelhandelskonzept dort eigentlich gar nicht zulässig wäre. 

Betreiber: Märkte sind Grundlage für den Autokinobetrieb

Nun scheinen die Tage der Märkte allerdings endgültig gezählt, die Stadt untersagte mittels einer Ordnungsverfügung alle anderen Veranstaltungen, außer den Betrieb des Autokinos selbst. Doch der, so stellt der Betreiber klar, wird ohne die Märkte nicht funktionieren: „Die Märkte sind Grundlage für den Autokinobetrieb, der ohne dies nicht wirtschaftlich zu betreiben ist“, erklärt der Geschäftsführer der „Wert J Werteverwaltungsgesellschaft“ (DJW) mit Sitz in Starnberg, Axel Wahmke, in einer Stellungnahme.

Die DJW sei daher gezwungen, das Pachtverhältnis zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen und den Betrieb einzustellen. 20 Mitarbeiter und einige geringfügig Beschäftigte verlören damit ihre Jobs, die Tradition von 40 Jahren Marktgeschehen werde beendet.

Nur noch eine Vorstellung pro Tag im Porzer Autokino

Nicht zuletzt verweist Wahmke auf das Autokino selbst, das als eines der letzten seiner Art in Deutschland geschlossen werde. Die Trauer über die Einstellung dürfte sich im näheren Umkreis in Grenzen halten. Eine Vorstellung pro Tag wird es hier gegeben, wirtschaftlich ist das nach Betreiberangaben längst nicht mehr.

Die Märkte allerdings – auch der für Lebensmittel – waren in der allermeisten Fällen gut besucht, erst recht, nachdem Real in unmittelbarer Nähe seine Pforten geschlossen hat. Die Preise lagen sehr oft unter denen der Discounter.

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