St. Aegidius in Köln-PorzJohannes Mahlberg feiert sein 40-jähriges Priesterjubiläum

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Ein Mann mit Brille und blondem Haar schaut lachend in die Kamera.

Pfarrer Johannes Mahlberg setzt in seiner Arbeit auf mutigen Glauben und das Charisma der Menschen, die zur Gemeinde gehören.

Johannes Mahlberg hat sein 40-jähriges Prieserjubiläum jetzt im Kreise von Gemeinde-Mitgliedern und Wegbegleitern begangen. Dankbarkeit war das bestimmende Gefühl bei Predigt und anschließender Feier. 

Die frohe Kunde zuerst: Johannes Mahlberg will seiner Gemeinde auch nach 40 Jahren im Priesteramt noch eine gute Weile erhalten bleiben. „Mindestens bis ich 70 bin, wenn ich gesund bleibe“, sagt der Pfarrer, der in der Pfarrkirche St. Aegidius jetzt das Jubiläum seiner Priesterweihe feierte. Nicht im Dom und umrahmt von Würdenträgern, sondern inmitten der Menschen, die ihm das Gemeindeleben in all den Jahren zur Freude gemacht haben, wollte der für seine Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und Nahbarkeit bekannte Priester feiern.

Der Einladung folgten so viele Wegbegleiter auch von vorhergehenden Stationen seiner geistlichen Tätigkeit, dass die Kirche und später das Pfarrzentrum Aegidium proppenvoll waren. Die jüngst in den Ruhestand verabschiedete Küsterin hatte die Kirche in ein Blumenmeer verwandelt, und im Altarraum umrahmten Mahlberg Scharen von Messdienerinnen und Messdiener, darunter Ehemalige, deren Kinder inzwischen den Altardienst versehen.

Jugendarbeit ist das Herzstück des Gemeindelebens im Porzer Südosten

Mahlbergs verlässliche Seelsorge prägt das Gemeindeleben im Porzer Südosten seit 32 Jahren. Er herrscht nicht, sondern lässt sich in seiner Arbeit auch von Charismen prägen, die er „in jeder und jedem in unseren Gemeinden“ aufspürt und wirken lässt. In seiner Jubiläumspredigt machte Mahlberg deutlich, wie sehr er das Organisationstalent und die Kreativität von Gruppenleitern in der Jugendarbeit, das Fingerspitzengefühl von Katechetinnen und Katecheten bei der Erstkommunion-Vorbereitung und natürlich die Weitsicht und die Professionalität von Mitarbeitenden in Kirchenvorstand und Gemeindevertretung schätzt. 

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Die haupt- und nebenamtlich Tätigen brächten durch ihre Talente die Gemeinschaft voran, auch in schwierigen Zeiten. Ohne die Gemeinde, die Impulse setzt, „hätte ich meinen Beruf nie leben können“, beteuert Mahlberg. In Weilerswist-Lommersum aufgewachsen, hat der jetzt 65-Jährige seine Berufung zum Priesteramt als einen von guten Wegbegleitern geprägten Prozess erfahren. Wie seine Oma ihn selbstverständliches Beten lehrte. 

Stadtpräses der katholischen Frauengemeinschaft

Wie sein Grundschullehrer ihm Mut machte, Dinge – auch Bibeltexte – zu hinterfragen. Wie ein Sozialarbeiter ihm Jugendarbeit nahebrachte. All das hat er in sein Amt übernommen und sich zum Anliegen gemacht, Menschen Wege zu öffnen, statt sie ihnen zu verbauen. Mit Dankbarkeit erinnert Johannes Mahlberg an geistliche Begleiter in seinem Studium, die ihm ungeahnte Freiheit beim Blick auf sein Leben und seinen Glauben geöffnet hätten.

Diese innere Freiheit habe „nichts, aber auch gar nichts mit einer kirchlichen Moralkeule zu tun“, so wie es manche vielleicht in der Kirche erlebt hätten oder geneigt seien, Kirche nur durch diese Brille zu betrachten. Innere Freiheit ist vielleicht das Schlüsselwort zu Mahlbergs Wirken über die Gemeinde hinaus in der KFD. Die katholische Frauengemeinschaft, deren Stadtpräses er zwölf Jahre lang gewesen ist, habe ihm begreiflich gemacht, wie wichtig kirchliche Verbände sind.

 Voller Bewunderung verweist er auf den Mut von KFD-Frauen, auf Missstände hinzuweisen und Positionen deutlich zu vertreten. Er lobt: „So alt wie die meisten Mitglieder in der KFD sind, sind sie doch in ihrer Klarheit hinsichtlich Reformen immer vorneweg.“ Auch Mahlberg wünscht sich Reformen in der katholischen Kirche, selbst wenn er sich eigentlich für einen Konservativen hält. „Wie unser Leben vorläufig ist, so auch unser Glaube“, gibt er zu bedenken.

 „Wir sind niemals fertig, wir bleiben auf dem Weg und keiner, auch nicht in den höheren Rängen, sollte so tun, als ob er die Wahrheit des Glaubens gepachtet hätte“, ermutigte Mahlberg die Gäste zum Jubiläum. Er betonte: „Glaube ist keine Konserve.“ Seine Dankbarkeit für das, was ihm das Leben beschert hat, will Mahlberg teilen. Zum Jubiläum wünschte er sich Spenden für ein Projekt zur Unterstützung syrischer Flüchtlinge in einer griechisch-katholischen Gemeinde im Norden Jordaniens.

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