Prozess in KölnThrombose nach Impfung – 36-Jähriger fordert vom Hersteller Schmerzensgeld

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Ein Patient wird mit einem Corona-Impfstoff geimpft. (Symbolbild)

Ein Patient wird mit einem Corona-Impfstoff geimpft. (Symbolbild)

Ein Kölner das Pharmaunternehmen vor dem Landgericht auf mindestens 30.000 Euro Schmerzensgeld und Schadensersatz.

Weil er nach der Impfung mit „Vaxzevria“, dem Covid-19 Impfstoff des schwedischen Herstellers Astrazeneca, eine Trombose erlitt, verklagt ein Kölner das Pharmaunternehmen vor dem Landgericht auf mindestens 30.000 Euro Schmerzensgeld und Schadensersatz. Am Dienstag machte nun in dem Verfahren der klinische Pharmakologe Prof. Klaus Mörike Ausführungen zu seinem Gutachten. Demnach sei zweifelsfrei geklärt, dass der Kläger, der im Alter von 36 Jahren im Mai 2021 eine Impfung mit Vaxzervia an der Uni-Klinik erhalten hatte, eine Vakzin-induzierte immunthrombotische Thrombozytopenie (VITT) erlitten habe. Bei VITT handelt es sich um eine seltene, aber schwerwiegende und in einigen Fällen tödliche Komplikation nach der Impfung mit sogenannte Vektor-Impfstoffen gegen Covid-19.

Schwere Nebenwirkung „schicksalshaft“

Laut Mörike handle es sich bei dieser Nebenwirkung um eine „sehr selten“ auftretende, wobei sehr selten ein Verhältnis von 1: 10000 bedeute. Zwar sei die Häufigkeit des Auftretens von VITT bei einer Thrombozytopenie nach Inmpfung mit Vaxzervia erhöht worden, aber insgesamt noch selten geblieben. Insgesamt sei das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Vaxzervia hiervon nicht berührt gewesen. Zu der schweren Nebenwirkung, die der Kläger erlitten habe, sagte Mörike, es sei „schicksalhaft“ ob jemand die Nebenwirkung erleide oder nicht. Dass der Kläger überlebt habe, sei „Glück im Unglück“ gewesen.

Klägeranwalt Joachim Cäsar-Preller, versuchte aus den sich im Frühjahr 2021 häufig ändernden Empfehlungen der der Ständigen Impfkommission (StiKo) Warnungen vor dem Impfstoff herauszulesen. Doch Mörike sagte: „Eine fehlende oder zurückgenommene Empfehlung ist keine Warnung.“ Wenn die StiKo warnen wolle, dann spreche sie eine deutliche Warnung aus.   Der Prozess wird fortgesetzt.

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