Schon klar. Abends Günther Jauchs Millionenquiz schauen und rumnölen. „Ist das einfach! Hätte ich auch gewusst! Wie kann man das denn nicht wissen?!“ Aber wenn es dann darum geht, sich selbst zu bewerben – „ach nö, lass mal...“ Geht aber auch ganz zivil, privat sozusagen. In einem kleinen Studio an der Maybachstraße, direkt gegenüber dem Cinedom. Allerdings ohne Publikum und Fernsehaufzeichnung. „Zuerst hatten wir an einen Escape Room gedacht. Aber davon gibt es schon so viele“, sagt Nina Windisch. „Dann kam die Idee mit dem Quiz-Room auf.“

Spieleentwickler für Fernseh-Formate

TV-relevante Spiele-Erfahrung hat sie genügend: Gemeinsam mit Creative Director Hakan Avci führt sie „into games“, einen Spielentwickler für Fernsehformate. Mit reichlich Referenzen, dem Sommerhaus für Stars etwa oder dem Fernsehgarten. Dazu kommen eine ganze Reihe eigener und lizensierter Escape Rooms sowie Firmen- und Privatevents. Die erste Spielshow-Faszination lösten aber zwei andere aus: Christine Westermann und Götz Alsmann, als deren „Assistentin Nina“ Windisch viele Jahre die „Zimmer frei“-Sendung des WDR begleitete.

Das Prinzip des „Quiz Rooms“ ist einfach. Teams oder Einzelkämpfer treten in verschiedenen Quiz-Kategorien gegeneinander an, die reichen von Allgemeinwissen über Kultur und Sport bis hin zu Bilderrätseln. Alles in allem eine quietschfidele Mischung aus Klassikern wie „Dalli Dalli“, modernen Quiz-Shows und eigenen Elementen. Auch wenn die Studios – momentan wird gerade das zweite fertig gestellt – recht klein sind, die Kulisse fühlt sich genauso „echt“ an wie in den großen Studios.

Wobei alles in Eigenleistung entstanden ist. Ausleuchtung, Deko, Sound und Verkabelung – nichts kommt von der Stange, die komplette Studio-Ausrüstung wurde in Heimarbeit von der ganzen Familie auf die Beine gestellt. Selbst der gute alte Buzzer ist eine Eigenkonstruktion, er spielt wie in vielen Unterhaltungssendungen die Hauptrolle. Man merkt den handwerklichen Hintergrund von Windischs Lebenspartner Michael Aberspach.

Gebucht werden können verschiedene Quiz-Arten. Formate für Schulklassen etwa, Kultur, Sport, englischsprachig, auch Jungesellinnenabschiede mit etwas mehr Klatsch und Tratsch als üblich. Bei den Herren kam ein eigenes Junggesellenquiz weniger gut an, „die spielen lieber Allgemeinwissen statt Bier und Autos“, meint Windisch.

In Planung oder bereits in der Umsetzung sind zudem ein Köln-Quiz, Serien und Filme, auch ein queeres Special wird kommen. Vielleicht sogar mit prominentem Stargast. Wer es ganz exklusiv haben will, kann sich sein eigenes Quiz zusammenstellen lassen. Ein kleiner Appetizer vor weiteren Tages- oder Nachtaktivitäten ist durchaus erlaubt, ein Getränkehalter am Kandidaten-Pult bewahrt den motivierenden Piccolo oder das beruhigende Kölsch zuverlässig auf. Wasser geht aber auch.

Der Moderator hat immer recht

Bewährt hat sich auch der Grundsatz „der Moderator hat immer recht“. Außer Nina Windisch sind noch drei weitere Moderatoren am Start, die meisten Studierende, die ihrem Nebenjob durchaus professionell nachgehen. Und der Gewinnerin oder dem Gewinner voller Stolz einen Geldkoffer mit 50 000 Euro überreichen dürfen – allerdings nur fürs Foto, wirklich gewinnen kann man nichts außer einem kleinen Trostpreis für den oder die Verlierer.

Am Montag, 28. November, feiert der Kölner Quizroom mit speziellen Preisen und einem Freigetränk Einjähriges. Mitten in der Pandemie gegründet, trägt sich das Konzept mittlerweile gut, speziell am Wochenende ist eine Menge los. „Da sind wir schon ein bisschen stolz drauf“, sagt Nina Windisch.

The Quiz Room, Maybachstraße 32. Preise zwischen 21 und 33 Euro pro Person je nach Gruppengröße (je größer die Gruppe, desto niedriger der Tarif). Gruppen ab zwölf Teilnehmer auf Anfrage. Schulklassen 15 Euro pro Person, freier Eintritt für die Begleitperson.