Rizin-Bomber von KölnGericht kritisiert Verteidigung in scharfer Form

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Der Angeklagte hält sich einen Aktenordner vor das Gesicht. Der Prozess gegen den mutmaßlichen islamistischen Rizin-Bombenbauer von Köln und seine Ehefrau beginnt in Düsseldorf.

Köln – Die Stimmung im Prozess um den Rizin-Bomber aus Chorweiler im Terrorbunker des Oberlandesgerichtes wird immer angespannter: Am 35. Verhandlungstag warf der Vorsitzende Richter den Anwälten in deutlicher Form Prozessverschleppung vor und kritisierte das Verhalten der Anwälte scharf. Die Verteidigung verwahrte sich gegen diese Aussage. Ein Anwalt sprach davon, dass das Verhalten des Richters ein Armutszeugnis sei. Doch der Senat blieb dabei und betonte, dass die Verteidigung in den vergangenen Tagen mit vielen unbegründeten Befangenheits- und Beweisanträgen versuche den Prozess bewusst in die Länge zu ziehen. 

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Schon bei einem vorigen Verhandlungstag sprach auch die Bundesanwaltschaft von Prozessverschleppung. Nach neun Monaten des Schweigens äußerte sich die Frau des Rizin-Bombers erstmals. Auch ihr wird vorgeworfen einen Terroranschlag mit Biokampfstoff verübt zu haben. Über 100 Seiten hat die Mitangeklagte vorbereitet und las erste Statements. So habe sie den Tod der Mutter nie verwunden. Sie habe als Prostituierte gearbeitet und sei vor ihren Augen zusammengebrochen. Zum Zeitpunkt des Todes sei sie fünf Jahre gewesen. Außerdem berichtete sie von mehreren gescheiterten Ehe und einer sehr schwierigen Beziehung zu ihrem Ehemann. Am kommenden Verhandlungstag am 20. März wird erwartet, dass die Mitangeklagte sich zu dem Tatvorwurf äußert.  

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