Keine Corona-Hilfen bekommenCafé Varme in Köln-Zollstock vorerst geschlossen

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Das Café Varme am Höninger Weg

Köln-Zollstock – Es war lange ihr Traum, ein eigenes Café zu führen. Im September 2019 war es soweit. Jana Nehrlich eröffnete mit ihrem Lebensgefährten Torsten Neuß das Café Varme am Höninger Weg. Lange währte der Traum leider nicht – seit Ende Februar sind die Türen geschlossen.

„Das Café ist derzeit stillgelegt“, sagt Nehrlich. Eine finale Entscheidung, ob und wie es weitergeht, haben die beiden noch nicht getroffen. Erst einmal zahlen sie weiter Miete und nutzen die Räumlichkeiten als Lager. In dem kleinen 20 Quadratmeter großen Caféraum, in dem Nehrlich, die gelernte Bankkauffrau, und Neuß, selbstständiger Buchhalter und Controller, vollwertige Frühstücke, Kuchen, Tagessuppen und Salate anboten, stapeln sich derzeit Kartons und Inventar.

Kölnerin legt Wert auf Nachhaltigkeit

Die Idee, ihren Job als Liquiditätsmanagerin zugunsten eines nachhaltig geführten Cafés an den Nagel zu hängen, beschäftigte Nehrlich schon lange vor der Eröffnung. „Ich war immer sehr Ressourcen bewusst eingestellt“. Keine 200 Meter weiter, ebenfalls am Höninger Weg, wird dieser Nachhaltigkeitsgedanke weitergeführt. In der Hausnummer 177 eröffnete das Paar im vergangenen Sommer den „Zollstock Unverpackt“-Laden, der sich auch über die Café-Besucher etabliert habe.

Doch unter Coronabedingungen, war es nicht mehr möglich, das Café weiterzuführen. „Wir haben auch Fehler gemacht“, räumt Nehrlich ein, „und haben uns zu sehr auf Werbung in den sozialen Netzwerken verlassen. Jetzt liegt unser Fokus darauf, dass unser Unverpackt-Laden bald schwarze Zahlen schreibt.“

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„Wir versuchen, uns aus nicht vorhandenen Mitteln zu bezuschussen“, sagt Neuß. Das Café ging bei der Verteilung der Coronamittel leer aus. „Das Problem haben alle, die 2019 einen Laden eröffnet haben und keine Vergleichszahlen vorweisen konnten“, sagt Neuß.

Den Begriff „Varme“ hat Nehrlich übrigens aus einem Roman – das skandinavische Wort bedeutet „Wärme“, was dem Ziel der Inhaber entspricht, im Laden weiter für die Zollstocker präsent zu sein. Ob sie die Schließung des Cafés betrauern? „An dem Punkt sind wir mental noch nicht angekommen.“ Der Traum vom Café ist damit nicht zu Ende geträumt.

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