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Weitere 25 Fälle sexuellen MissbrauchsKölner „Babysitter-Fall“ weitet sich immer mehr aus

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Symbolbild

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Zugriff auf seine Opfer erhielt der 33-Jährige, indem er auf der Internetplattform „betreut.de“ seine Dienste als Babysitter anbot.

Mit einer Nachtrags-Anklageschrift ist am Montag das Verfahren gegen einen mutmaßlichen sexuellen Missbrauchstäter vor der 2. Großen Strafkammer am Landgericht fortgesetzt worden. In der nun nachträglich am 22. Verhandlungstag erhobenen Anklage wirft die Staatsanwaltschaft dem 34-Jährigen weitere 25 Fälle von zum Teil schwerer sexueller Gewalt an Kindern sowie Herstellung und Besitz von Kinderpornografie vor.

In dem Prozess, der seit Mitte April vor dem Landgericht verhandelt wird, werden dem 34-Jährigen Straftaten zu Lasten von 23 Kindern im Alter zwischen einem und sechs Jahren in der Zeit von November 2019 bis Mai 2022 vorgeworfen. Zugriff auf seine Opfer erhielt der 33-Jährige, indem er auf der Internetplattform „betreut.de“ seine Dienste als Babysitter anbot. Zudem arbeitete er bei der Firma „pme Familienservice GmbH“ aus Berlin, die auch in Köln Kindertagesstätten betreibt, als geringfügig beschäftigter Springer. Laut der ursprünglichen Anklageschrift soll es selbst in einer Kuschel-Ecke einer Kita zu sexuellen Übergriffen gekommen sein.

Schockierende Vorwürfe gegen den Angeklagten

Auch die nun neu erhobenen Vorwürfe gegen den 34-Jährigen sind schockierend. So soll er drei sexuelle Gewalttaten in Schwimmbädern begangen haben, als er mit von ihm betreuten Schützlingen Schwimmen war. Laut Staatsanwaltschaft soll es im Zollstock-Bad, in der Claudius Therme und in einem Schwimmbad in Hürth zu den Übergriffen gekommen sein, die der Angeklagte zum Teil auch filmisch festgehalten haben soll. So soll der Mann unter anderem ein Mädchen in einer Umkleidekabine sexuell missbraucht haben, nachdem es gerade seine Seepferdchen-Prüfung bestanden hatte. Weitere Taten soll der Angeklagte vor allem in seiner Wohnung in Zollstock begangen haben. Unter anderem beim Baden seiner Schützlinge sowie auf seinem Bett. Auch Sexspielzeug soll bei den Taten zum Einsatz gekommen sein. Viele der Taten soll der Mann fotografisch oder filmisch festgehalten haben.

Die neuen Anklagepunkte basieren auf Angaben des 34-Jährigen in dem Prozess. In seiner unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgegebenen Einlassung — die bis heute noch abgeschlossen ist — hat der Angeklagte somit mehr Taten eingeräumt, als ihm zunächst vorgeworfen worden waren.

Der Prozess wird fortgesetzt.