Scala-Theater in KölnEingängig, derb und sympathisch – so punktet die „Schäl Sick Story“

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Gewohnt schrill: das Scala-Ensemble

Gewohnt schrill: das Scala-Ensemble

Mit der „Schäl Sick Story“ setzen die Scala-Theaterleiter Borgartz und Hoffmann einmal mehr auf ihr Erfolgsrezept.

Jetzt ist es raus: Die Heinzelmännchen waren niemals weg, sondern sind nach dem Debakel mit der Schneidersfrau lediglich zur Schäl Sick abgewandert. Dort bilden sie heute eine in jeder Hinsicht bunte Gemeinschaft.

International ist die Truppe auch – dank Ritsche-Ratsche aus Italien. Dumm nur, dass dieser gar kein richtiges Heinzelmännchen ist. Vielmehr wollte Mariechen Kappes (Kirstin Hesse) aus dem linksrheinischen Köln nur mal wissen, wie diese geheimnisvollen Zeitgenossen, über die zu Hause stets abfällig gesprochen wird, wirklich sind. Pikantes Detail: Mariechens Vater Jupp (Ralf Borgartz) ist Erbsensuppenfabrikant, und bei der stets in erbsengrün gewandeten Mutter Maritzebill (Sophie Russell) handelt es sich um eine Nachfahrin ausgerechnet jener Schneidersfrau, die den Wichteln mittels grünem Gemüse einst den Garaus machte.

Mariechen und Tünnes fliehen gen Düsseldorf

Es kommt, wie es kommen muss: Mariechen verliebt sich in Heinzelmann Tünnes Stippefott (Arne Hoffmann), obwohl ihre ehrgeizige Mutter schon Jacko (Beka Bediana), den Sohn des Präsidenten der Erbsensuppenfabrikanten, als Traumschwiegersohn ins Auge gefasst hat.

Der Liebe wegen flüchten Mariechen und Tünnes nach Düsseldorf, von wo sie erst nach Intervention ihrer sächsischen Nachbarin Mandy (Barbara Nöske) und lautem „Helau“-Ruf des Publikums (natürlich erst nach angemessenem Protest) wieder zurückkehren. Und am Ende haben sich wieder alle lieb.

Mit der „Schäl Sick Story“ setzen die Scala-Theaterleiter Borgartz und Hoffmann einmal mehr auf ihr Erfolgsrezept: Eine eingängige Geschichte mit skurrilen Charakteren und vielen kölschen Klischees. Der Humor ist üblicherweise recht derb, was aber durch das durchweg sympathische Ensemble, das auf der Bühne mindestens so viel Spaß hat wie das Publikum, zuverlässig aufgefangen wird.

Anlässlich des 20-jährigen Theatergeburtstags wartet die „Schäl Sick Story“ mit einer besonderen Überraschung auf: Das von „Hänneschen“-Urgestein Udo Müller geschriebene Lied „Et jrößte Jlöck“ im zweiten Akt, das ab Oktober auch gestreamt werden kann.

3 Stunden mit zwei Pausen, immer Do bis Sa 19.30 Uhr, So 17.30 Uhr. Mehr Infos und Tickets: scala.koeln

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