Wegen des Fachkräfte-Mangels will die Verwaltung junge Menschen künftig schneller einstellen.
StadtverwaltungNeuer Höchststand beim Kölner Rathaus-Personal

Fahnen am Rathaus Köln
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Die Stadtverwaltung hat einen neuen Höchststand zu vermelden: Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Waren es im Jahr 2012 noch rund 16.556, ist diese Zahl inzwischen auf 21.848 geklettert – ein Anstieg um fast ein Drittel.
Dabei handelt es sich nur am das erfasste „Stammpersonal“, hinzu kommen noch beispielsweise Honorarkräfte und Auszubildende. Der größte Teil des Personals ist in den Bereichen Bildung, Jugend und Sport beschäftigt, dicht gefolgt von der allgemeinen Verwaltung und dem Ordnungsdienst. Die Personalkosten steigen damit auf insgesamt gut 1,6 Milliarden Euro im Jahr.
Verschiedene Gründe für Zusätze
Der größte Teil des Personal-Zusatzes ist erforderlich, weil die Reform des Wohngeldes umgesetzt werden muss. Rund 175 Stellen sind allein dafür von der Verwaltung neu besetzt worden. Auch im Bereich des Jobcenters, bei der Umsetzung des neuen Staatsangehörigkeitsrechts oder bei der Hilfe zur Erziehung war mit den bisherigen Mitarbeitenden nicht auszukommen. Und bei der Rheinischen Musikschule werden fast 47 Stellen neu geschaffen, weil Honorarkräfte nun festangestellt werden.

Personal bei der Stadt Köln
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Gestiegen ist auch der Anteil der Menschen, die bei der Stadtverwaltung arbeiten, aber eine andere als die deutsche Staatsangehörigkeit haben. 8,22 Prozent sind es inzwischen. Die meisten von ihnen stammen aus der Türkei, danach folgen Italien, Griechenland und Polen sowie mit Abstand weitere Nationen.
Die Schwerbehindertenquote, ist mit 9,6 Prozent vergleichsweise hoch. Sie steigt seit Jahren und ist fast doppelt so hoch wie die gesetzlich vorgeschriebene Pflichtquote von fünf Prozent.
Nachdem die Ausbildungsquote in den vergangenen Jahren leicht gesunken war, steigt sie auf nun 8,9 Prozent wieder an. Im vergangenen Jahr wurden 318 Nachwuchskräfte eingestellt, die in einem von 30 verschiedenen Berufsbildern entweder eine Ausbildung oder ein Studium beginnen. Bisher liegt die Quote derer, die später ihre Abschlussprüfung auch bestehen, bei 96 Prozent.
Neues Programm gestartet
Grundsätzlich ist die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben bemühter denn je, gutes Personal zu bekommen und auch zu halten. Unter anderem ist deshalb ein Programm gestartet worden, um den Prozess für die Besetzung von Stellen zu optimieren. Dabei gehe es darum, qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten „zeitnah in passende Positionen zu bringen“. Das sei in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel wichtig, heißt es von der Stadt.
Bisher dauerten die Prozesse teilweise sehr lang und schreckten Bewerberinnen und Bewerber eher ab. Um Personal anzuwerben, ist die Verwaltung unter anderem auf Messen aktiv, nutzt Online-Börsen, zeigt Werbespots im Kino und hängt Plakate auch in anderen Städten auf. Insbesondere um Fachleute wie Ingenieure gibt es einen hohen Konkurrenzdruck auf dem Markt, und das Gehalt im öffentlichen Dienst kann meist nicht mit den deutlich höheren Offerten aus der freien Wirtschaft mithalten.