Köln – Dramatische Szenen am Montagabend in Seeberg: Ein Mann hat zwei auf dem Boden sitzende Frauen auf einem Parkplatz am Fühlinger See mit einem Jeep überfahren. Eine 22-Jährige wurde dabei lebensgefährlich und eine 35-Jährige schwer verletzt. Beide wurden sofort ins Krankenhaus gebracht. Der Zustand der 35-Jährigen sei „stabil“, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Die Verletzungen der jungen Frauen seien allerdings sehr gravierend. Die Polizei spricht von Kopf- und Oberkörperverletzungen und schweren inneren Verletzungen. Es handele sich nach ersten Ermittlungen um einen Unfall, keine Straftat. Der genaue Ablauf werde untersucht.

Fahrer und Opfer stammen alle aus Duisburg

Alle drei Beteiligten stammten aus Duisburg. Ob sie gemeinsam aus dem Ruhrgebiet zum Fühlinger See gefahren sind oder sich erst dort kennengelernt haben, teilte die Polizei nicht mit. Sie seien laut Zeugen vor dem Unfall zusammen gewesen und hätten möglicherweise miteinander Alkohol getrunken. Die 22-Jährige sei nicht vernehmungsfähig.

Ein Anruf der Polizei am Dienstag im Klinikum Merheim brachte die Beamten bei der Aufklärung nicht weiter. Die beiden Frauen hätten vor dem Wagen gesessen, als der 58-jährige Fahrer sie gegen 21 Uhr mit seinem Geländewagen überfahren habe, berichtete die Sprecherin. Die 22-Jährige wurde laut Polizei unter dem Jeep eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Es werde überprüft, ob der Fahrer die Frauen von seinem Platz aus sehen konnte oder ob sie möglicherweise außerhalb seines Sichtfeldes direkt vor dem Auto saßen, teilte eine Polizeisprecherin mit. „Zeugen des Unfalls haben gegen die Scheiben geschlagen und laut gerufen“, ergänzte die Sprecherin.

Mann war alkoholisiert und unter Drogen

Der Mann hatte laut einem Atemalkoholtest knapp 1,8 Promille Alkohol im Blut und soll außerdem unter Drogen gestanden haben, wie die Polizei mitteilte. Ein Drogenvortest habe Marihuana-Konsum angezeigt. Dem Fahrer wurden Blutproben entnommen. Außerdem beschlagnahmte die Kölner Polizei den Führerschein und den Unfallwagen. Experten bei der Polizei werden die Spurenlage untersuchen und bewerten, hieß es weiter.