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Vorwürfe gegen Kölner Uni-Professor„Doktorandinnen wie Dienerinnen behandelt“

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Im Vordergrund der Kopf der Statue von Albertus Magnus, im Hintergrund sieht man das Hauptgebäude der Universität zu Köln.

Der Haupteingang der Uni Köln.

Er soll Mitarbeiterinnen sexuell belästigt und erniedrigt haben. Die Vorwürfe gegen einen Professor an der Kölner Uni wiegen schwer. Die Hochschule leitete ein Disziplinarverfahren ein, doch die betroffenen Frauen fühlen sich nicht ernst genommen.

Schwere Vorwürfe erheben mehrere Frauen gegen einen Kölner Universitäts-Professor. Es geht um sexualisierte Belästigung und Machtmissbrauch. Der „Spiegel“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über den Fall. Demnach habe die Hochschule nach ersten Hinweisen bereits vor drei Jahren ein Disziplinarverfahren gegen den Mann eingeleitet, der bis heute an der Kölner Universität arbeite. Anzeigen liegen offenbar nicht gegen ihn vor.

Gegenüber dem „Spiegel“ erklärte eine Sprecherin der Hochschule, dass „die Angelegenheit noch nicht endgültig abgeschlossen“ sei. Nach Recherchen des Magazins haben sich zwölf Frauen, darunter ehemalige Doktorandinnen, in schriftlichen Berichten zu den Vorgängen geäußert. Darin werfen sie dem Mann „allgegenwärtige sexuelle Andeutungen“, „Aggressionsattacken“ und „rassistische Äußerungen“ vor. Er habe, so das Magazin, „Doktorandinnen wie Dienerinnen“ behandelt. Sie hätten Zigaretten und Alkohol für ihn kaufen müssen. In einem Fall habe er sich mit einer Frau in seinem Büro eingeschlossen, sie fotografiert und versucht, ihr näher zu kommen.

Der Anwalt des Professors wies gegenüber dem Nachrichtenmagazin alle Anschuldigungen zurück. Die betroffenen Frauen kritisieren, dass ihre Hinweise nicht ernst genug genommen worden seien und das Verfahren gegen den Professor intransparent sei. Dem entgegnet laut  "Spiegel" die Hochschulsprecherin, dass die Beschwerden grundsätzlich ernst genommen und die Anschuldigungen "im Rahmen strukturierter Abläufe" untersucht würden. (eb)

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