Verkehrsversuch im DomumfeldBeim Ringen um die Trankgasse gibt es Zank

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Die Trankgasse im Zentrum von Köln.

Köln – Noch bis eine Stunde vor Sitzungsbeginn des Verkehrsausschusses flattern immer neue Änderungsanträge rein. Wenn es um die Fahrradstraße auf der Trankgasse geht, möchte die CDU gerne auf Nummer sicher gehen, die Grünen würden es lieber locker angehen und Volt hätte es gerne weitergehend. Bei diesem Verkehrsprojekt ringt das Ratsbündnis um die Details.

Es geht darum, solange der Sockel der Domplatte umgebaut wird, an der vorbeiführenden Trankgasse einen Verkehrsversuch aufzusetzen (die Rundschau berichtete). Eine Fahrradstraße soll eingerichtet werden. Autos spielen dann auf der Trankgasse die zweite Geige. Die Durchfahrt von Westen aus wird gesperrt. Von Osten aus wird die Einfahrt nur geduldet, wenn das Parkhaus am Dom oder das Excelsior-Hotel die Ziele sind. So hat es Verkehrsdezernent Ascan Egerer als Verwaltungsvorlage eingebracht.

Der Versuch muss explizit ein Versuch sein

Sonntagabend, auf der Wahlparty der CDU: Die Prognose ist durch, die Zeit für erste Fachgespräche gekommen. „Dass keine Autos mehr durch den Tunnel zum Kurt-Hackenberg-Platz fahren können, das müsst ihr verhindern“, dringt Günter Leitner (CDU) aus der Bezirksvertretung Innenstadt auf Teresa De Bellis-Olinger ein. Die verkehrspolitische Sprecherin der Union zuckt mit den Schultern: „Was soll ich machen.“ Sie greift zu dem Instrument der Änderungsanträge. In einem ersten steht die Forderung, Autos sollen weiterhin Trankgasse und den Tunnel unter der Domtreppe in beide Richtungen befahren dürfen. Nichts zu machen, da gehen weder die verkehrspolitischen Sprecher der Grünen noch von Volt mit.

Volt geht das Paket nicht weit genug

Der Konflikt scheint so unlösbar, das überlegt wird, die Fraktionsvorsitzenden zum Schlichten mit dem Thema zu betrauen. Doch noch am Vorabend des Verkehrsausschusses ein zweiter Vorstoß der Union. Die freie Fahrt ist nun gestrichen. Dafür eine Erweiterung, die fast schon einer Beschwörung gleicht. Im Kern steht da: Der Verkehrsversuch dürfe auch wirklich nur ein Versuch sein. Danach brauche es eine Dokumentation als Grundlage für ein Konzept. Die Sorge der CDU: Die Grünen könnten mit „ihrem“ Verkehrsdezernent Fakten schaffen, wie beispielsweise auf der Ehrenstraße. Da schwelte die Diskussion über ein Konzept noch, als bereits die Autos verbannt wurden.

Mit der „Rückversicherung“ können Grüne und Volt durchaus leben. Also macht der zweite Änderungsvorschlag das Rennen? Nein. Denn das Gesamtpaket geht Volt nicht weit genug. Volt würde das Konzept gerne noch über die Trankgasse hinaus ausweiten. Darum die Ergänzung, dass der jetzige Versuch nicht automatisch auch das Konzept ist, damit am Ende auch mehr drin sein kann.

Drei Anläufe, drei Aspekte, so wurde im Ausschuss das Projekt dann auf den Weg gebracht.

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