„Er hat nichts mehr gegessen“„Klimbim“- und „Lindenstraßen“-Star Wichart von Roëll ist gestorben

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Wichart von Roëll spielte den schrulligen Opa in der Kultserie „Klimbim“. (Archivfoto)

Wichart von Roëll spielte den schrulligen Opa in der Kultserie „Klimbim“. (Archivfoto)

Seine Rolle als schrulliger preußischer Militaristen-Opa machte ihn berühmt.

Ein Jahr nach dem überraschenden Tod von Ingrid Steeger ist das letzte Mitglied der 70er-Jahre-Comedyserie „Klimbim“ gestorben. Kurz vor seinem 87. Geburtstag sei der Schauspieler Wichart von Roëll in einem Hospiz in Recklinghausen eingeschlafen, teilte eine Sprecherin seiner Schauspiel-Agentur mit. Zuerst hatte „Bild“ über den Tod des Schauspielers berichtet.

Der bekannte TV-Darsteller sei in den Armen seiner Ehefrau eingeschlafen. Auch Tochter Christine wachte in den letzten Tagen am Krankenbett des Schauspielers, der im Laufe seiner Karriere in zahlreichen Produktionen mitwirkte. Dazu gehörte auch eine Rolle in der ARD-Kultserie „Lindenstraße“.

Klimbim-Star Wichart von Roëll mit 86. Jahren gestorben

Von Roëll hatte von 1973 bis 1979 mit den anderen „Klimbim“-Stars Ingrid Steeger, Elisabeth Volkmann, Horst Jüssen und Peer Augustinski vor der Kamera gestanden. Vor 45 Jahren wurde die ARD-Sendung eingestellt, die wegen ihrer freizügigen Szenen und frechen Sprüche in den 70ern Furore machte und heute als TV-Klassiker und Mutter aller Comedy-Shows gilt. Nach dem Tod von Ingrid Steeger im vergangenen Jahr war von Roëll das letzte noch lebende Mitglied des legendären Ensembles.

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Peer Augustinski (l-r) als Bestatter, Wichart von Roell als Opa Klimbim, Ingrid Steeger als Gabi von Klimbim, Elisabeth Volkmann als Jolante von Scheußlich und Horst Jüssen als Adolar von Scheußlich stehen bei der Fotoprobe im Ernst Deutsch Theater auf der Bühne.

Das Ensemble von „Klimbim“: Peer Augustinski (l-r) als Bestatter, Wichart von Roell als Opa Klimbim, Ingrid Steeger als Gabi von Klimbim, Elisabeth Volkmann als Jolante von Scheußlich und Horst Jüssen als Adolar von Scheußlich. (Archivfoto)

„Das war für uns alle eine unglaublich prägende Zeit“, hatte er 2019 dem Portal „t-online.de“ über seine „Klimbim“-Zeit gesagt. Manchmal sehe er noch in seinen Träumen Szenen aus der Show oder er erinnere sich an private Gespräche von früher.

Wichart von Roëll spielte auch in der „Lindenstraße“ mit

Von Roëll hatte in der ARD-Kultserie den schrulligen preußischen Militaristen-Opa „Benedikt von Klimbim“ gespielt. Zum Kostüm gehörten Monokel, Säbel und Morgenmantel. Ebenso liebevoll wie ehrfürchtig wurde er daher auch „Klimbim-Opa“ genannt.

13 Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Kamera-Auftritt trifft sich die "Klimbim-Familie" mit ihren Darstellern Wichart von Roell, Elisabeth Volkmann, Horst Jüssen, Ingrid Steeger und Peer Augustinski (v.l) am Samstag (23.11.2002) in Köln.

13 Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Kamera-Auftritt trifft sich die 'Klimbim-Familie' mit ihren Darstellern Wichart von Roell, Elisabeth Volkmann, Horst Jüssen, Ingrid Steeger und Peer Augustinski (v.l) am Samstag (23.11.2002) in Köln. (Archivfoto)

In der ARD-Serie „Lindenstraße“ schlüpfte er zwischen 1989 bis 2017 regelmäßig in die Rolle von Wilhelm Lösch, der Urlaubsbekanntschaft von Helga Beimar (Marie-Luise Marjan, 83). Auch im Tatort spielte er im Laufe seiner Karriere mehrere Rollen.

Wichart von Roëll erlitt 2022 einen schweren Schlaganfall

Von einem Schlaganfall im November 2022 hätte sich Wichart von Roëll nie mehr richtig erholt. Seine Ehefrau Anne Althoff sagt gegenüber BILD: „Das hat ihm zugesetzt. Als Schauspieler war er ein Mann der Sprache.“

Am kommenden Samstag wäre der Darsteller 87 Jahre alt geworden. „Mein Mann wollte gehen, er hatte festgelegt, dass alle lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt werden. Er hat nichts mehr gegessen und nichts mehr getrunken. Wir haben ihn auf seinem letzten Weg begleitet, waren an seiner Seite“, sagte seine Ehefrau Anne Althoff der „Bild“. (mbr/dpa)

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